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13.02.2023 | Unternehmenskredit | Nachricht | Online-Artikel

KfW-Ifo-Kredithürde für KMU klettert zum dritten Mal

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2 Min. Lesedauer

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Es wird immer schwerer für den Mittelstand, sich frisches Kapital von den Banken zu besorgen. Das gilt für kleine wie große Unternehmen. Vor allem der Einzelhandel, aber auch der Dienstleistungssektor leiden unter den schärferen Bedingungen der Institute, belegt die aktuelle KfW-Ifo-Kredithürde.

Im Winterquartal 2022 ist die KfW-Ifo-Kredithürde für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bereits zum dritten Mal angestiegen. Ein Drittel (31,3 Prozent) der in Kreditverhandlungen befindlichen Betriebe stuft laut der vierteljährlichen Erhebung das Verhalten der Banken als restriktiv ein. Das sind 3,4 Prozent mehr als im Herbst 2022. Damit steht die Kredithürde für den Mittelstand derzeit auf ihrem Höchststand seit Einführung der aktuellen Befragungsmethodik im Jahr 2017. 

Und auch großen Unternehmen, die noch im dritten Quartal eine Entspannung feststellten, wehnt mittlerweile ein frostigerer Wind entgegen. Im vierten Quartal 2022 bewertete unter diesen Firmen jede vierte (24,3 Prozent) das Verhalten der Geldhäuser als restriktiv. Das ist eine Verdopplung gegenüber dem Vorquartal.

Vor allem die mittelständischen Firmen aus Einzelhandel (+ 8,6 Prozent) und der Dienstleistungssektor (+ 6,7 Prozent) waren von den strafferen Kreditvergabekonditionen betroffen. Im Verarbeitenden Gewerbe (- 2,9 Prozent) hat sich die Lage am Kreditmarkt im Vergleich zum Vorquartal dagegen ein wenig entspannt. 

Kreditnachfrage sinkt

Insgesamt ist der Anteil der Betriebe, die derzeit noch mit Banken über neues Kapital verhandeln, im Winterquartal noch weiter unter den längerfristigen Durchschnitt gefallen. 19,3 Prozent (- ein Prozentpunkt) der Mittelständler und 29,2 Prozent (- 0,7 Prozent der Großunternehmen fragten Finanzierungen nach. "Das Jahr 2023 lässt weitere Zinsanstiege und ein schwierigeres makroökonomisches Umfeld erwarten. Beides dürfte dazu beitragen, dass die Situation am Kreditmarkt für die Unternehmen aller Größenklassen ungemütlich bleibt und sich möglicherweise noch verschärft", warnt KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. 

Anfang des Jahres wies der KfW-Kreditmarktausblick beim Kreditneugeschäft der Banken und Sparkassen im Firmenkundengeschäft für das zweite Quartal 2022 noch ein Plus von 15 Prozent und für den Herbst einen Anstieg von 36,1 Prozent aus. Verantwortlich für die große Nachfrage war laut KfW Research "die hohe wirtschaftliche Unsicherheit", die mit einem hohen Kreditbedarf einherging. "Mit der Eintrübung der konjunkturellen Lage dürfte in den kommenden Quartalen der Anteil der Unternehmen in Kreditverhandlungen wieder stärker im Einklang mit der Entwicklung der Kreditnachfrage stehen. Dies liegt vor allem auch daran, dass die Investitionsaktivität im Jahr 2023 schwächer ausfallen dürfte", so Köhler-Geib.

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