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05.11.2021 | Unternehmenskredit | Nachricht | Online-Artikel

Mittelstand klagt über schlechteren Kreditzugang

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

1:30 Min. Lesedauer

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Der Anteil kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), für die sich die Finanzierungsbedingungen seit 2020 verschlechtert haben, ist laut einer aktuellen Umfrage um 16 Prozent gestiegen. Das bremst notwendige Investitionen und die wirtschaftliche Erholung aus.

Drei Viertel (75 Prozent) der Mittelständler in Deutschland sind der Meinung, dass sich die Hürden für Finanzierungen der KMU in den vergangenen zwölf Monaten deutlich erhöht haben. Damit hat sich die Stimmung in den Finanzabteilungen der Unternehmen innerhalb eines Jahres spürbar verschlechtert. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Finanzierungsmonitor 2021", für die der Spezialist für Digitalkredite Creditshelf zusammen mit der TU Darmstadt 210 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt hat.

Diese Entwicklung und die andauernden Logistik- und Lieferprobleme der Betriebe belasten laut der Studienautoren die wirtschaftliche Erholung nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen. Dabei hatte der Bank Lending Survey noch im Sommer ermittelt, dass die Institute in den ersten beiden Quartale ihre Kreditrichtlinien gelockert haben. Die Quote ausgefallener Kredite in den ersten sechs Monaten des Jahres habe keine Auswirkungen auf die Kreditangebotspolitik der befragten Institute, hieß es seinerzeit zur Begründung. 

Skepsis größer als im Pandemiejahr

"Das Ergebnis für 2021 ist außergewöhnlich", konstatiert Creditshelf-Vorstandsmitglied Daniel Bartsch. "Noch nie waren die Erwartungen hinsichtlich einer Finanzierung so negativ geprägt." Im Jahr 2020 hatten nur 59 Prozent der Befragten trotz einer deutlich unübersichtlicheren Pandemielage angegeben, dass sich der Zugang zu Krediten für den Mittelstand in den vergangenen zwölf Monaten verschlechtert habe. 

"Die hiesige Wirtschaft steht durch die nach wie vor instabilen Logistik- und Lieferketten eh schon unter Druck", fügt Dirk Schiereck hinzu. Er leitet das Fachgebiet Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt und betreut die Studie seit ihrer ersten Auflage 2016 wissenschaftlich. Dabei müssen laut Schiereck Unternehmen vor allem jetzt investieren, um die unternehmerischen Chancen zu nutzen, die sich in der Aufbruchstimmung nach einer Krise bieten. Ohne die passenden Investitionsmittel werde dies allerdings nicht gelingen.

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