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29.04.2022 | Unternehmenskredit | Nachricht | Online-Artikel

Schulden und neuer Kreditbedarf belasten KMU

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2:30 Min. Lesedauer

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Viele Kleinunternehmen und Selbstständige drücken nach zwei Jahren Pandemie Schulden. Doch die sind regional sehr unterschiedlich verteilt, so eine Umfrage. Nun kommen mit dem Ukraine-Krieg weitere Belastungen hinzu. Gefragt sind nun verlässliche Finanzierungspartner. 

Wie eine Online-Umfrage von Yougov im Auftrag des Kredit-Fintechs Iwoca unter mehr als 500 Entscheidern in Betrieben mit bis zu neun Mitarbeitern Ende 2021 ermittelte, belastet kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Selbständige am häufigsten eine Schuldenhöhe von bis zu 10.000 Euro. Allerdings ist der Anteil Betroffener in der ostdeutschen Wirtschaft mit elf Prozent deutlich höher als im Norden mit fünf Prozent. 

Ein Minus zwischen 10.001 und 50.000 Euro auf dem Konto haben der Erhebung zufolge besonders oft Betriebe im Süden und Osten mit je fünf Prozent. Im Westen und Norden liegt der Anteil bei drei Prozent. Mehr als 200.000 Euro sind die Unternehmen aber nur sehr selten in den Miesen. Einen derart großen Schuldenberg gab nur einer von hundert Befragten in Nord- und Westdeutschland an. 

Süddeutsche KMU beantragen die meisten Kredite

Ein Grund für die regionalen Unterschiede könnte laut Studie im Finanzierungsverhalten liegen: So stellte im Süden Deutschlands, wo die Wirtschaftskraft besonders hoch ist, jedes zweite Unternehmen in den vergangenen Monaten einen Kreditantrag, während das im Norden nur 39 Prozent der Befragten taten. Dennoch habe die Corona-Pandemie auch bei den süddeutschen KMU zu mehr Vorsicht geführt, heißt es in der Analyse. 19 Prozent der Teilnehmer aus dem Süden gaben an, künftig sicherer wirtschaften zu wollen. 

Allerdings gibt es auch zahlriche Unternehmen, die gar kein Bankdarlehen erhalten: In Ostdeutschland klagen mit 17 Prozent allerdings mehr als doppelt so viele Betriebe über schlechte Erfahrungen wie in Norddeutschland (acht Prozent). 

Eine zusätzliche Belastung für die KMU stellen die Rückzahlungen während der Pandemie in Anspruch genommener staatlicher Förderkredite dar: Auf diese haben 29 Prozent der Kleinunternehmen im Westen und 41 Prozent der KMU im Osten zurückgegriffen. Auch die Überbrückungshilfen des Bundes nutzten 27 Prozent der ostdeutschen Betriebe. Im Süden waren nur 18 Prozent auf dieses Kapital angewiesen.  

Liquiditätsbedarf im Mittelstand steigt

Wie eine aktuelle Umfrage der Targobank zeigt, waren dennoch kurz vor Kriegsausbruch rund 80 Prozent der mehr als 120 befragten Unternehmen der Meinung, dass sich die eigene Branche im Aufschwung oder zumindest in einer Stabilisierungsphase befindet. In einer zweiten Befragungsrunde nach der russischen Invasion in die Ukraine gaben 40 Prozent an, dass sich ihr Sektor sich im Abschwung oder bereits in einer Krise befindet. 

Die Folgen, insbesondere hohe Rohstoff- und Ernergiepreise, haben den Liquiditäts- und Kapitalbedarf erhöht. Um diesen zu decken, brauchen die Betriebe nun passende Finanzierungspartner. Bei der Suche achten die Unternehmen vor allem auf die Kosten (69 Prozent), die Belastbarkeit der Geschäftsbeziehung (58 Prozent), Flexibilität (55 Prozent) und den Service (51 Prozent).

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