Das neue Kreditregister soll Datenlücken bei Darlehen schließen, bedeutet jedoch zusätzliche Kosten und Meldeaufwand für Banken.
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Die EZB hat eine Umfrage bei 141 Kreditinstituten in den europäischen Ländern, darunter bei 34 in Deutschland ansässigen Banken, durchgeführt. Sie zeigt, dass die Geldhäuser vor allem hierzulande und in Italien ihre Vergabestandards gelockert und Liquiditätsspielräume genutzt haben, um mehr Firmenkredite auszureichen. Anleihekaufmaßnahmen und negative Einlagenzinsen der EZB für geparkte Gelder der Institute haben erste Effekte.
Die Kreditvergabe stieg im abgelaufenen Quartal der Umfrage zufolge in allen Darlehens-Kategorien. Gründe für die höheren Kreditvolumina liegen laut den Banken unter anderem im unverminderten Wettbewerbsdruck, gesunkenen Finanzierungskosten und einer leicht besseren Risikoeinschätzung im Vergleich zum Vorquartal Ende 2015.
Wohnbaudarlehen im Aufwärtstrend
Die derzeit noch günstige Stimmung am Wohnungsmarkt und das Niedrigzinsniveau für Immobiliendarlehen haben vor allem die Nachfrage nach Finanzierungen im Wohnungsbau weiter angekurbelt. Hier wurden jedoch bei den Kreditbedingungen in Deutschland und anderen Ländern ebenso wie bei Konsumentenkrediten im Privatkundenmarkt strengere Maßstäbe angelegt. Im Immobiliensektor ist dies auf die Wohnimmobilienkreditrichtlinie zurückzuführen, die per 21. März in nationales Recht umgesetzt wurde. Banken müssen demnach eine umfassendere Beratung durchführen und die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden sorgfältiger überprüfen.