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19.12.2022 | Unternehmenskultur | Schwerpunkt | Online-Artikel

Die Unternehmenskultur braucht einen Reset

verfasst von: Andrea Amerland

2:30 Min. Lesedauer

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Rund um Teamzusammenhalt und Unternehmenskultur müssen viele Firmen dringend nachbessern. Denn diese Faktoren haben durch die Corona-Pandemie deutlich gelitten, weist eine Studie nach. Wie Unternehmen das Betriebsklima verbessern können.

Auf die Frage nach den negativen Veränderungen in der Unternehmenskultur seit Beginn der Corona-Pandemie, nannten die Befragten in einer Studie des Software-Anbieters Qualtrics in erster Linie mehr Unstimmigkeiten in der Belegschaft. Von den mehr als 3.000 Umfrageteilnehmern aus Frankreich, Großbritannien und Deutschland, die im April/Mai 2022 befragt wurden, monieren jeweils 15 Prozent der Franzosen und der Deutschen diese negative Entwicklung. Bei den Briten waren es hingegen nur elf  Prozent. 

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Betriebsklima und Unternehmenskultur

Bestandsaufnahme – Systematisierung – Vergleich

Mit den Themen Betriebsklima und Unternehmenskultur kommen wir alle in unserem beruflichen Alltag, aber auch als Konsumenten und Empfangende von Dienstleistungen in Berührung. Wir nehmen Stimmungen und Abläufe wahr und ordnen diese - bewusst oder unterbewusst - ein.

Aber auch bei der Arbeitsmoral zeichnet sich ein Abwärtstrend ab. Während in Großbritannien 19 Prozent diese Entwicklung beklagen, sind es in Frankreich nur zehn und in Deutschland zwölf Prozent. Insgesamt scheint die Zufriedenheit mit den Arbeitgebern gelitten zu haben. So glaubt weniger als ein Fünftel, in den vergangen zwei Jahren zu einer besseren Work-Life-Balance gekommen zu sein. Während sich 15 Prozent der Deutschen in diesem Tenor äußern, sind es in Frankreich 18 und in Großbritannien 19 Prozent.  

Wenig Wellbeing, geringe Mitarbeiterzufriedenheit

Besonders bedenklich für Unternehmen: Einige Befragte glauben, das Wohlbefinden der Mitarbeitenden spiele keinerlei Rolle mehr. In Frankreich sagen das 20 Prozent, in Deutschland 18 Prozent und in Großbritannien 17 Prozent. Für die Studienautoren sind die Konsequenzen, die ich aus diesen Ergebnissen ergeben klar. Um Talente zu halten und aus dem Stimmungstief zu holen, müssen Unternehmen negatives Feedback ernst nehmen, Führungskräfte mehr Mitarbeitergespräche führen und über weitere Benefits wie etwa flexible Arbeitszeiten mit einer Viertagewoche nachdenken.

Remote Culture nicht richtig entwickelt

Die Ursachen für die Mitarbeiterunzufriedenheit sind für den Springer-Autor Swen Laempe auch darin zu suchen, dass Corona zwar ein Transformator war, der Change aber oft schnell und aktionistisch, jedoch nicht immer konsequent vollzogen wurde. Das gelte auch für die Remote Culture. "Mit einem gesunden Verständnis der Selbstorganisation und auf Basis einer gelebten Remote Culture ist es möglich, New Work als neues Normal in sozialen Systemen zu implementieren. Das Betriebssystem von Organisationen ist dabei die Kultur", schreibt er im Buchkapitel "New Work zwischen Corona und Unternehmenskultur" auf Seite 85.

Es brauche eine Roadmap zur Kulturveränderung (Seite 78), also ein Kulturmanagement, das Führungskräften eine fachliche und klare Hilfestellung rund um das Homeoffice und hybriden Arbeitsformen bietet "und die Überforderung durch neue Arbeitsabläufe und digitale Applikationen" auflöst. "Unerfahrene Leader verspüren sogar eher eine Diffusion von der Vorstellung ihrer Rolle als Führungskraft. Im Zuge der Pandemieanforderungen verstärkt sich insbesondere bei Unerfahrenheit das natürliche Friktionspotenzial von Veränderungen oft durch unbeholfenes Führungsverhalten", beschreibt Laempe das Problem. 

Entwicklungsfaktoren Unternehmenskultur

Um die Unternehmenskultur Richtung Remote Culture zu entwickeln, sieht der Experte folgende Stellschrauben:

  • Fehlerkultur, 
  • Kommunikationskultur, 
  • Innovationskultur, 
  • Konfliktfähigkeitskultur, 
  • Vertrauenskultur, 
  • Führungskultur, 
  • Feedbackkultur, 
  • Teamkultur, 
  • Verhaltens- und Vorbildkultur. 

Bei dieser Liste, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, ist zu beachten, "dass der Anspruch der angestrebten Kultur konsequent auf den Grad der Führungskompetenz des Managements abzustimmen ist", betont Laempe. Die Kulturentwicklung steht und fällt also mit den Personalverantwortlichen.

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