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01.08.2019 | Unternehmensorganisation | Infografik | Online-Artikel

Beim Homeoffice ist Deutschland Entwicklungsland

verfasst von: Andrea Amerland

2:30 Min. Lesedauer

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New Work und mehr Flexibilisierung von Arbeitszeit sind in aller Munde. Doch wenn es darum geht, auf neue Ideen auch Taten folgen zu lassen, bleibt vieles auf der Strecke – so auch beim Thema Homeoffice.


Ortsunabhängiges Arbeiten ist durch die Digitalisierung längst möglich. Via VPN (Virtual Private Network) können sich Mitarbeiter problemlos ins Unternehmensnetzwerk einwählen, durch Voice over IP und entsprechende Tools vom Laptop aus telefonieren und mit Meetingsoftware Telefonkonferenzen moderieren oder den Desktop fürs Präsentieren teilen. 

Und doch kommt gerade einmal rund ein Viertel der Beschäftigten in Deutschland in den Genuss von Telearbeit, Homeoffice oder mobilem Arbeiten. Das hat eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ergeben. Für das IAB-Betriebspanels 2018 wurden rund 16.000 Betrieben aller Betriebsgrößen und Wirtschaftszweige befragt.

Demnach bieten 26 Prozent der Betriebe die Möglichkeit, von zuhause oder unterwegs zu arbeiten. Bei 15 Prozent ist sowohl "Working from Home" als auch das Arbeiten von unterwegs kein Problem. Acht Prozent der Unternehmen bieten ihren Beschäftigten ausschließlich das Arbeiten von zu Hause aus an, vier Prozent ausschließlich das Arbeiten von unterwegs. Laut IAB-Betriebspanel nutzen derzeit zwölf Prozent der Beschäftigten die Gelegenheit, mobil oder im Homeoffice zu arbeiten. 

Unternehmen haben Chancen flexibler Arbeit noch nicht erkannt

In privatwirtschaftlichen Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern sehen die Zahlen etwas anders aus. Das zeigt das Linked Personnel Panel (LPP), das auf der Studie "Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg" basiert, für das bislang drei Mal mindestens 771 Betriebe und 6.779 Beschäftigte befragt wurden. Insgesamt ist bei dieser Unternehmensgröße der Anteil der Firmen, die Homeoffice anbieten, größer. 

So ist es in 37 Prozent dieser Betriebe grundsätzlich möglich, mobil zu arbeiten. 22 Prozent der Angestellten arbeiteten 2017 zumindest gelegentlich mobil. Das ist ein kleines Plus von drei Prozent innerhalb von vier Jahren. Rund ein Sechstel der Betriebe lässt regelmäßiges Homeoffice von mindestens einem Tag in der Woche zu. Zwei Prozent haben offenbar mit Homeoffice weniger als einmal pro Woche kein Problem. 19 Prozent bieten nur unregelmäßiges Arbeiten von zuhause aus an. Alles in allem können 63 Prozent der Beschäftigten nur stundenweise daheim arbeiten.

Rund die Hälfte der Beschäftigten, die "Working from home" nutzen, erleben das mobile Arbeiten als positiv für die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben. Ungefähr genauso viele sehen die negativen Effekte der Flexibilität und haben Probleme, Berufliches und Privates voneinander zu trennen. Dennoch hat jeder neunte Beschäftigte in Firmen mit mehr als 50 Mitarbeitern einen unerfüllten Homeoffice-Wunsch. Gleichzeitig lehnen zwei Drittel die Möglichkeiten der schönen neuen Arbeitswelt grundsätzlich ab.

Insgesamt lässt sich also feststellen, das mobiles Arbeiten und flexible Arbeitszeitmodelle in deutschen Betrieben noch immer keine Selbstverständlichkeit ist. 

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