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11.05.2015 | Unternehmensstrategie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Diversity als Wettbewerbsvorteil

verfasst von: Anja Schüür-Langkau

2:30 Min. Lesedauer

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Um wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht Deutschland mehr Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten, so das Ergebnis einer Studie der Bertelsmann Stiftung. Unternehmen müssen deshalb ihr Diversity Management überdenken.

Die Tatsache ist seit Jahrzehnten bekannt. Die deutschen Bevölkerung wird immer älter und schrumpft. Diese Entwicklung verstärkt den in vielen Branchen schon spürbaren Fachkräftemangel.  Vor diesem Hintergrund ist Deutschland auf Zuwanderung angewiesen. „Ohne Einwanderer würde das Arbeitskräftepotenzial bis 2050 von heute rund 45 auf unter 29 Millionen sinken – ein Rückgang um 36 Prozent“, so die Erkenntnis der Studie „Zuwanderungsbedarf aus Drittstaaten in Deutschland bis 2050“ vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung .

Deutschland braucht Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten

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Die Studienautoren kommen zu dem Schluss, dass sich der Bedarf an Arbeitskräften nicht allein mit Migranten aus der EU decken lässt. „Diese Entwicklung steigert die Bedeutung von Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten bei der Bewältigung des demographischen Wandels. Laut Studie müsste die durchschnittliche jährliche Zuwanderung aus Drittstaaten bis zum Jahr 2050 im günstigsten Szenario, also bei extrem steigenden Erwerbsquoten und hoher EU-Zuwanderung, 276.000 Personen betragen“, heißt es im Vorwort .

Unternehmen müssen flexibler werden

Diese Ergebnisse werden auch von der Studie „Arbeitsmarkt 2030" bestätigt, die die Bundesregierung im März vorgestellt hat. Der Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles zufolge, müsse sich die Arbeitswelt in vier Punkten verändern:

  • Ein neuer Flexibilitätskompromiss: Die Stunden für Arbeit und Familienleben müssen besser verteilt werden – und zwar bei Frauen und bei Männern. "Wir müssen skandinavischer werden."

  • Qualität "made in Germany": Wir müssen länger im Lebensverlauf arbeiten und dabei gesund bleiben. "Gesundheit darf nicht der Preis für wirtschaftlichen Erfolg sein."

  • Die Kompetenzen der Menschen in den Mittelpunkt stellen: Jeder siebte Beschäftigte arbeitet unter seinem Qualifikationsniveau. "Hier werden Potenziale verschenkt."

  • Zuwanderung ist nötig: "Nur eine offene Gesellschaft ist eine innovative Gesellschaft."

Diversity Management wird zu einer wichtigen Führungsaufgabe

Die Botschaft an die Unternehmen ist eindeutig. Unternehmen müssen sich zukünftig auf einen heterogenere Belegschaft einstellen, die sich aus verschiedenen Kulturen, Altersgruppen und Weltanschauungen zusammensetzt. Das Thema „Diversity Management als Führungsaufgabe“ wird damit für Unternehmen immer wichtiger, betont Springer-Autorin Doris Gutting und rät zur Entwicklung eines Diversity-Management-Konzepts. Im Vorfeld sollten Firmen jedoch die Ist-Situation analysieren und folgende Fragen klären (Seite 19):

  • Wie vielfältig ist die Belegschaft und die Stakeholder-Struktur (Partner, Zulieferer, Kunden etc.) überhaupt bzw. welche Dimensionen der Vielfalt in der Belegschaft herrschen vor?

  • Welche Vorteile aus dieser Vielfalt sind nutzbar?

  • Welchen drohenden Gefahren muss begegnet werden, die sich aus der Kooperation von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Voraussetzungen ergeben könnten?

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