2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Ursachen
verfasst von : Norma Osterberg-Kaufmann
Erschienen in: Erfolg und Scheitern von Demokratisierungsprozessen
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Mit der Aufteilung der Region in die Einflussbereiche des Osmanischen Reichs und des Habsburger Reichs wurden für das heutige Albanien und Kroatien die grundsätzlichen Weichen für die Zukunft gestellt. Das heutige Albanien fiel Ende des 15. Jahrhunderts an das Osmanische Reich und konnte seine Unabhängigkeit von der Fremdherrschaft erst 1912 durchsetzen. Während Kroatien von Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1918 an die Habsburger fiel. Diese Aufteilung hatte weitreichende Konsequenzen für den Grad, an dem die Regionen an der Modernisierung, die im westlichen Europa im 18. Jahrhundert einsetzte, teil hatten und wie die vorherrschenden Wirtschafts- und Sozialstrukturen auf den Modernisierungsdruck reagierten. Bevor diese Entwicklungen in Albanien und Kroatien jedoch verglichen werden können, sind einige Grundlagen zur traditionellen Wirtschafts- und Sozialstruktur der beiden Fallstudien als jene historische Konditionen zu erklären, die aus dem
critical juncture
Aufteilung der Region hervorgegangen sind und die Pfade charakterisieren, auf die die Modernisierungstendenzen trafen. Anhand der Bereiche Infrastruktur, Arbeitsmigration, Geldwirtschaft, Industrialisierung, Urbanisierung und Bildung soll darauf folgend als erstes die Modernisierung der Wirtschaft in Albanien und Kroatien untersucht werden. Als zweites stehen die Veränderungen auf gesellschaftlicher Ebene im Mittelpunkt. Dazu wird als erstes der demographische Übergang in Albanien und Kroatien miteinander verglichen. Auf der Grundlage der Besonderheiten von Familie und Gesellschaftsgrundlagen auf dem Balkan wird anschließend der modernisierungsbedingte Wandel der Haushalts- und Familiengrößen und der Heiratsmuster verglichen. Als drittes wird die Herausbildung von Staatlichkeit in den Regionen, die heute als Albanien und Kroatien bezeichnet werden, miteinander verglichen und der Einfluss des jeweiligen Modernisierungsstands auf die Herrschaftsausübung verdeutlicht.