1 Digitale Erste Hilfe in der Corona-Pandemie
2 Kooperationssysteme für hybride Arbeit
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Der erste Typ umfasst reine Video-Konferenz-Software, wie z. B. Google Meet, Webex oder Jitsi, die den Nutzern eine einfach nutzbare Möglichkeit bietet, über Video und Audio miteinander in Verbindung zu treten. Als ein synchrones Kommunikationsmittel verfügt diese Software zudem über eine Chat-Funktion und bietet oft die Möglichkeit, die Teilnehmenden in Breakout-Räumen aufzuteilen.
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Der zweite Typ verfügt ebenfalls über die Möglichkeiten der zeitgleichen Kommunikation des ersten Typs und ergänzt sein Angebot dabei um die Integration von Werkzeugen der digitalen Kollaboration. Derartige Integrationen reichen von simplen Anwendungen wie geteilten Datenspeichern und Dokumenten hin zu sozialen Netzwerken und digitalen Whiteboards. Zu diesem Typ zählen z. B. Microsoft Teams, Workplace, Zoom und weitere Anwendungen, die es den Teilnehmenden ermöglichen, sowohl miteinander in synchrone Kommunikation zu treten als auch asynchron digital zusammenzuarbeiten.
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Der dritte Typ betrifft virtuelle Begegnungsräume, die zuletzt auch als „Metaverses“ Beachtung fanden und unter die z. B. wonder.me, SpatialChat, Workadventure, Topia oder Gather fallen. Hier entsteht zurzeit ein Markt an visuellen Werkzeugen, bei denen die Nutzer in einer virtuellen Umgebung (auch Metaverse) dynamisch über Video und Audio kommunizieren. Meist sind auch bei diesen Tools neben einem Chat für die Teilnehmenden verschiedene andere Werkzeuge zum kollaborativen Arbeiten als Integration verfügbar. Das zentrale Konzept dieser Anwendungen liegt in der selbstbestimmten Bewegung im Raum, wodurch Kommunikation und Kollaboration flexibel und fließend aufgenommen und beendet werden können. Damit einher geht ein gesteigerter Implementierungs- und Nutzungsaufwand: Räumliche Repräsentationen müssen gebaut und Nutzer mit den möglichen Interaktionsformen vertraut gemacht werden. Diese Anwendungen bietet jedoch auch die Chance für eine höhere „Immersion“, sprich ein Eintauchen, der Mitarbeitenden in die virtuelle Arbeitsumgebung.
3 Hybride Arbeitswelten mit Gather: Zwei Fallstudien
3.1 Gestaltung virtueller Begegnungsräume
3.2 Evaluationsmethodik
Mehrwerte | Zugeordnete Elements-of-Value | Priorisierung Initiator A | Priorisierung Initiator C |
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Teamgefühl steigern | Verbindet, Zugehörigkeit, Erbstück, Wellness, Motivation | 2 | 2 |
Soziale Kontakte stärken | Therapeutischer Wert, Reduziert Ängste | 3 | 5 |
Interaktion vereinfachen | Vereinfacht, Reduziert Aufwand, Vermeidet Ärger | 1 | 1 |
Indirekte Kommunikation verbessern | Informiert, Spart Zeit | 4 | 3 |
Selbstbestimme Arbeitsorganisation unterstützen | Organisiert, Integriert | 5 | 4 |
Selbstbestimmte Gestaltung der Arbeitsumgebung unterstützen | Sensorische Attraktivität, Vielfalt, Design/Ästhetik | 7 | 7 |
Spaß im Arbeitsalltag erhöhen | Nostalgie, Spaß/Unterhaltung, Badge Value, Belohnung | 6 | 6 |
3.3 Expertenrunde mit den Initiatoren der Gather-Instanzen
3.4 Online-Befragung der Gather-Nutzer
4 Handlungsempfehlungen
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Organisation von Meetings, Events und regelmäßige Kaffeerunden im virtuellen Raum, um den informellen Austausch und das Teamgefühl lebendig zu halten,
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Etablierung von geschützten Interaktionsräumen (Private Spaces), um spontane und nebenläufige Kommunikation der Mitarbeitenden zu ermöglichen,
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Realisierung einer „peripheren Wahrnehmung“ zwischen Mitarbeitenden durch „Avatarisierung“ (z. B. wer ist in der Nähe, wo entstehen spontane Gesprächsmöglichkeiten?). Daraus lässt sich schließen, dass virtuelle Begegnungsräume nicht zu groß angelegt werden dürfen.
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Im Vergleich zu Typ-2-Kooperationssystemen ist Gather nicht als umfassende „Arbeitsplatz-Suite“ konzipiert. Horizontale Integration von weiteren Kommunikationswerkzeugen oder gemeinsamen Speichern kann erfolgen, muss aber Einzelfallentscheidung bleiben und auf das jeweilige Arbeitsmodell angepasst werden,
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Freigabe der Gestaltungsfreiheitsgrade von Gather erlaubt Co-Creation bzw. Co-Design für Mitarbeitende (z. B. die Gestaltung des eigenen Büros, Anpassung von Begegnungsräumen), durch die die Arbeitsumgebung besser an persönliche Bedürfnisse angepasst werden kann. Hierin kann eine verbesserte Akzeptanz und ggf. Produktivitätsgewinne vermutet werden.
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Aktive Selbstrepräsentation der Mitarbeitenden, um Telearbeitsplätze besser zu integrieren. Dies könnte beispielsweise durch das Teilen eines eigenen Status’ oder die Individualisierung des Avatars erfolgen, bis hin zum „digitalen Zwilling“, der sich in virtueller und physischer Welt in den gleichen Räumlichkeiten aufhält.