Bereits zum dritten Mal untersuchte Ceresana den weltweiten Silikon-Markt und prognostiziert bis 2025 ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 3,9 Prozent. Größter Silikon-Produzent und gleichzeitig -Verbraucher ist die Region Asien-Pazifik.
Flexibel ohne Weichmacher, hitzefest und kältebeständig, hautverträglich, wasserabweisend, aber durchlässig für Wasserdampf: Silikone bieten Eigenschaften, die von keinem anderen Kunststoff erreicht werden. In vielen Industriezweigen werden diese innovativen Materialien für die unterschiedlichsten Produkte verwendet. „Die wichtigsten Silikon-Typen sind Silikon-Elastomere, Silikon-Öle und Silikon-Harze“, erläutert Oliver Kutsch, der Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Ceresana. „Anwendung finden sie in der Bau-, Automobil-, Elektro- und Elektronik-Branche, wie auch in der Medizintechnik, Kosmetik, Textilien und Papier.“ Der globale Umsatz belief sich im Jahr 2017 auf über 16,3 Milliarden US-Dollar. In ihrer aktuellen Marktstudie prognostiziert Ceresana, dass der Silikon-Markt bis 2025 weiter um durchschnittlich 3,9 % pro Jahr zulegen wird.
Vielfältige Silikon-Anwendungen
Ein großer Vorteil für Silikon-Hersteller ist laut Ceresana die Vielfalt der Abnehmer: Die Nachfrage sei dabei relativ ausgeglichen auf mehrere große Branchen verteilt. Die Bauindustrie braucht Silikone zum Beispiel für Dichtstoffe, Klebstoffe und Beschichtungen. Die Elektronikindustrie setzt Silikone vor allem ein, um elektronische Komponenten vor extremer Hitze, Feuchtigkeit, Salz, Korrosion und Verschmutzung zu schützen. Silikone sind unter anderem in Computern, Telefonen und LED-Leuchten enthalten, und ihre Einsatzmöglichkeiten werden sukzessive erweitert. In der Automobil-Branche werde die Silikon-Nachfrage in den kommenden acht Jahren voraussichtlich ähnlich große Wachstumsraten verzeichnen wie in der Elektro- und Elektronikindustrie. Grund hierfür seien innovative Projekte, wie beispielsweise Hybrid- und Elektro-Fahrzeuge oder autonomes Fahren. Im Jahr 2017 war der größte Silikon-Verbraucher jedoch noch die Bauindustrie.
Unterschiedliche Silikon-Typen
Ein großer Teil der Silikon-Weltproduktion und auch des Umsatzes entfällt auf Silikon-Elastomere, die zum Beispiel für Dichtungen, Elektro-Isolierungen oder Backformen gebraucht werden. Unterschieden wird zwischen festem und flüssigem Silikon-Kautschuk. Bei Silikon-Elastomeren wird der größte Umsatz in der Region Asien-Pazifik generiert. In Westeuropa und Nordamerika liegen die Umsätze von Elastomeren etwas höher als die Umsätze von Silikon-Ölen. Silikon-Harze, die zum Beispiel für Farben und Lacke gebraucht werden, erzielen in allen Regionen einen weitaus geringeren Marktanteil, werden aber voraussichtlich auch in Zukunft ein stabiles Wachstum aufweisen.
Trends der Silikon-Industrie
Die Region Asien-Pazifik ist mittlerweile mit Abstand der größte Silikon-Produzent weltweit. Ceresana erwartet, dass die Produktion dort noch weiter zunehmen wird. Westeuropa liegt mit seinen Produktionszahlen an zweiter Stelle, gefolgt von Nordamerika. Asien-Pazifik, vor allem China, ist auch der weltweit größte Verbraucher von Silikonen. Der Abstand zu den zweit- und drittgrößten Absatzmärkten, Westeuropa und Nordamerika, werde sich in Zukunft voraussichtlich weiter vergrößern. Die etablierten Industrienationen weisen jedoch im Verhältnis zum Verbrauch an Silikonen einen prozentual weitaus höheren Umsatz auf, da in China eher günstige Produkte statt hochpreisige Spezial-Silikone hergestellt beziehungsweise verkauft werden.