Skip to main content

07.06.2020 | Verbindungstechnik | Nachricht | Online-Artikel

Ein neuer Weg zu flexiblen Beschichtungen und Klebstoffen

verfasst von: Dr. Hubert Pelc

1:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Obwohl Polyurethane, Silicone und silylterminierte Polyether (STPE) die meisten Anwendungsanforderungen erfüllen, gibt es immer noch Leistungslücken, die ein ausgewogeneres Verhältnis von Festigkeit, Flexibilität und Haftung erfordern.

Ein neuer Ansatz, der von Kaneka entwickelt wurde, beruht auf der Kombination von MS Polymer, einem STPE, mit der Epoxidtechnologie zu einem Zweikomponenten-(2K)-System, um gleichzeitig sowohl eine hohe Festigkeit als auch Flexibilität zu generieren. Dabei weist die ausgehärtete Verbindung ähnliche Klebeigenschaften wie herkömmliche Epoxidmaterialien auf.

Formulierung

Das 2K-STPE/Epoxid lässt sich leicht mit einem volumetrischen Mischungsverhältnis von 1:1 oder 2:1 formulieren und kann eine Zugfestigkeit von etwa 7 MPa sowie eine Dehnung von über 400 % erreichen. Zu den Hauptbestandteilen von Teil A gehören in der Regel das STPE-Polymer, ein Haftvermittler und ein tertiäres Amin. Teil B enthält normalerweise das Epoxidharz und einen Organozinn-Katalysator, um mithilfe von Wasser eine schnellere Durchhärtung oder Aushärtung bei niedrigen Temperaturen zu erzielen. Durch Hinzufügen von Füllstoffen und Weichmachern kann das gewünschte Viskositätsziel eingestellt werden – von fließfähig für Beschichtungen bis hin zu hoher Standfestigkeit für Klebstoffe. 

Potenzielle Anwendungen

Von den vielen geeigneten Anwendungen für die 2K-STPE/Epoxy-Technologie bietet sich insbesondere der Einsatz als flexible Grundierung an. Basierend auf den empirischen Daten wird eine gute Haftung auf einer Vielzahl von Substraten mit einer ausgeprägten Flexibilität kombiniert. Strukturelle Bewegungen und Substratvibrationen können somit ausgeglichen werden, wodurch 2K-STPE/Epoxide einen deutlichen Vorteil gegenüber herkömmlichen, spröden Epoxid-Primern bieten.
Zum Beispiel zeigten Haftfestigkeitsprüfungen an einem mehrschichtigen Abdichtungssystem auf Beton, dass sowohl die Haftfestigkeit des 2K-STPE/Epoxids an Beton als auch die Zwischenschichthaftung zwischen dem Polyurethan und dem flexiblen Primer stärker sind als die Kohäsionsfestigkeit des Betons selbst. Der Einsatz von 2K-STPE/Epoxid als Primer bietet sich hier somit als eine leistungsstarke Lösung an. 
 

print
DRUCKEN

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2016 | Buch

Polyurethan-Klebstoffe

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Das könnte Sie auch interessieren

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.