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07.01.2020 | Verbindungstechnik | Nachricht | Online-Artikel

Klebstoffe für den Einsatz im Bauwesen

verfasst von: Dr. Hubert Pelc

2 Min. Lesedauer

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Hochleistungsfähige Klebstoffe, die auch im Bauwesen zunehmend mechanische Verbindungstechniken ersetzen, müssen ein speziell auf die jeweilige Montageaufgabe abgestimmtes Leistungsprofil aufweisen. Außerdem gilt es zu berücksichtigen, wie sich der verwendete Klebstoff unter Praxisbedingungen verhält.


Die vier gängigen Klebstoffgruppen Silicone, Hybride, Acrylate und Polyurethane (PU) haben ganz unterschiedliche Eigenschaften, die es zu kennen gilt. Denn nur dann kann der optimale Klebstoff für  die jeweilige Aufgabe und Anwendung im Baubereich ausgewählt werden. 

Silicon-Klebstoffe: flexibel und belastbar

Silicon-Klebstoffe zeichnen sich einerseits durch ihre hohe Elastizität aus, andererseits durch ihre Unempfindlichkeit gegenüber Wasser und Feuchtigkeit, UV-Strahlung, Temperaturschwankungen, chemischen Einflüssen und Alterung. Damit eignen sie sich ideal für Anwendungen, an denen andere Klebstoffe scheitern: an Glasfassaden, in Sanitärbereichen und sogar unter Wasser oder bei hoher Temperaturbelastung. 

Hybrid-Klebstoffe: zwischen zwei Welten

In Bereichen, wo Silicon nicht zur Anwendung kommen soll, gelten Hybrid-Klebstoffe als elastische Alternative mit ähnlich spannungsausgleichenden Eigenschaften – auch, wenn sie hohen Temperaturen nicht ebenso standhalten wie Silicon. Hybrid-Klebstoffe sind ebenfalls sehr kerbfest und weisen eine hohe Weiterreißfestigkeit auf. Durch ihr gutes Haftungsspektrum eignen sie sich für Klebungen im Innen- wie im Außenbereich. 

Acrylat-Klebstoffe: die günstige Alternative

Acrylat-Klebstoffe auf Dispersionsbasis sind überstreichbar und weisen darüber hinaus  eine gute Klebfestigkeit auf. Aber schon ihre UV-Beständigkeit ist verhältnismäßig gering – und noch viel geringer sind ihre Temperatur- und Witterungsbeständigkeit sowie ihre spannungsausgleichenden Eigenschaften. Da Acrylat-Klebstoffe auf Wasser basieren, sind sie im nicht ausgehärteten Zustand frostempfindlich. Schließlich schränkt auch die Tatsache, dass sie stets einen saugfähigen Klebepartner benötigen, ihr Einsatzspektrum ein. Vorzugsweise für Anwendungen in Innenräumen ist die Gruppe der Acrylat-Klebstoffe jedoch eine kostengünstige Alternative zu den übrigen Klebstoffen. 

PU-Klebstoffe: unschlagbar in puncto Haftkraft

Strukturelle PU-Klebstoffe sind für Profis die Klebstoffgruppe der Wahl, wenn eine kraftschlüssige Klebung mit höchster Klebfestigkeit gefragt ist. 1K-PU-Klebstoffe schäumen bei der Anwendung leicht auf, füllen damit kleine Hohlräume unebener oder rauer Oberflächen und bieten somit optimale Haftungsvoraussetzungen. Nach der Aushärtung können sie problemlos geschliffen und überstrichen werden. Wegen ihrer geringen UV- und Temperaturbeständigkeit sowie der eingeschränkten Witterungsbeständigkeit sollten sie nur für Innen- und vor Wasser geschützten Außenanwendungen genutzt werden. 

Klebstoff-Kompass

Die Vielfalt der am Markt erhältlichen Kleb- und Dichtstoffe setzt einiges an Sachkenntnis und Erfahrung bei der Auswahl des geeigneten Produktes voraus. Hier kann unter anderem der Klebstoff-Kompass von Otto weiterhelfen, mit dem der Nutzer zu den für die jeweilige Klebaufgabe passenden Produkten geführt wird.
 

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

Polymerchemie

Quelle:
Chemie

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