07.12.2020 | Verbindungstechnik | Nachricht | Online-Artikel
Kunstharze unter der EMICODE-Lupe
Hersteller von Kunstharzbeschichtungen können nun das renommierte Gütesiegel ‘EMICODE‘ für emmisionsarme Verlegewerkstoffe und Bauprodukte beantragen. Vergeben wird das begehrte Siegel von der ‘Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte‘ (GEV).
Aufgrund ihrer markanten und fugenlosen Optik eignen sich Kunstharzböden hervorragend als Präsentationsflächen.
GEV
Fußböden auf der Basis von Kunstharzen, also Epoxidharz, Polyurethan oder auch Polymethylmethacrylat, kommen in stark beanspruchten Bereichen, wie zum Beispiel in Großküchen, Parkhäusern oder in der Industrie im Produktions- und Lagerbereich, zum Einsatz. Die Harze werden in flüssigem Zustand auf den Untergrund aufgebracht und härten anschließend zu einem fugenlosen, porendichten und strapazierfähigen Bodenbelag aus. So sind auch die unter dem Boden liegenden Bauteile vor unkontrolliert austretenden Flüssigkeiten geschützt
Aufgrund ihrer markanten und fugenlosen Optik eignen sich die in vielen Farben erhältlichen Kunstharzbeläge außerdem als Präsentationsflächen. Daher kommen Kunstharze immer häufiger im Wohnbereich und in Ladenlokalen zum Einsatz. So sei die Aufnahme dieser Materialien in das EMICODE-System die logische Konsequenz, erklärt GEV-Geschäftsführer Klaus Winkels. Um auszuschließen, dass keine krebserzeugenden oder krebsverdächtigen Stoffe in ihren Emissionen sind, müssten sich die jeweiligen Produkte allerdings der GEV-Prüfmethode stellen. Die Prüfkriterien werden dabei vom GEV-Beirat gemeinsam mit Experten aus der Industrie festgelegt. Zu den neuen Produktgruppen gehören reaktive, gefüllte Grundierungen, Leitlacke als Grundierung für elektrisch ableitfähige Beschichtungen, Verlaufsbeschichtungen mit einer maximalen Auftragsmenge bis 5 kg/m² bzw. mit einer maximalen Auftragsmenge von 5 kg/m² bis 20 kg/m² sowie Rollbeschichtungen und Decklacke.
“Somit sind für alle Komponenten eines Kunstharzbodens Prüfmethode und Anforderungen definiert“, stellt Winkels fest. In einem nächsten Schritt würden die Kunstharze von unabhängigen Fachlaboren auf Herz und Nieren geprüft. Zudem soll die Produkt-Qualität durch regelmäßige und unangemeldete Stichprobenkontrollen überprüft und gesichert werden.