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11.11.2019 | Verbindungstechnik | Nachricht | Online-Artikel

Michelin setzt auf Biotechnologien für umweltschonendere Werkstoffe

verfasst von: Dr. Hubert Pelc

2 Min. Lesedauer

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Mit dem Projekt “BioImpulse“ zielt Michelin auf die Herstellung eines neuen Klebharzes, das auf besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) verzichtet. Mit der Entwicklung eines relevanten biobasierten Moleküls sollen neue Wege für den Einsatz von Biotechnologien im Bereich der Werkstoffe eröffnet werden. 

Für die Umsetzung steht in den kommenden sechs Jahren ein Gesamtbudget von 28,1 Millionen Euro zur Verfügung. “BioImpulse“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von öffentlichen Trägern und Akteuren aus der Privatwirtschaft und wird von der Michelin Geschäftseinheit ResiCare koordiniert. Das Projekt wurde Anfang Oktober 2019 erstmalig in Brüssel beim Europäischen Forum für Industrielle Biotechnologie und Bioökonomie (EFIB – European Forum for Industrial Biotechnology and  Bioeconomy) vorgestellt.

Weitreichende Einsatzmöglichkeiten

Klebharze werden für hochfeste Klebverbindungen verwendet, unter anderem im Boots-, Flugzeug- Maschinen- und Fahrzeugbau. Herkömmliche industrielle Klebharze enthalten üblicherweise Bestandteile, die als besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC =  Substances of Very High Concern) eingestuft werden. Der weltweite Absatzmarkt für gesundheitsschonendere Ersatzstoffe bietet daher enormes Potenzial

Nachhaltige Mobilität im Fokus

Im Rahmen des Projektes soll zunächst ein relevantes biobasiertes Molekül synthetisiert werden, das als Ausgangspunkt für die Herstellung eines Klebharzes mit hinreichender Klebleistung dient. Somit soll bereits am Anfang der Wertschöpfungskette – also bei den eingesetzten Werkstoffen – auf nachhaltige Mobilität gesetzt werden. Um gesundheitliche, wirtschaftliche und ökologische Aspekte zu berücksichtigen, steht die umweltgerechte Gestaltung im Mittelpunkt, insbesondere bei der Herstellung durch Fermentation und dem Einsatz von Biomasse der zweiten Generation, das heißt land- und forstwirtschaftliche Abfälle, die nicht im Wettbewerb mit der Nahrungsmittelproduktion stehen. Der Bau der ersten industriellen Fertigungseinheit ist für 2026 vorgesehen.

Kooperationspartner sind die französischen Institute für Technologie (FCBA), für Agronomieforschung (INRA) und für angewandte Wissenschaften (INSA) sowie das Unternehmen Lesaffre. Darüber hinaus wird das Projekt im Rahmen des französischen Programms für von der französischen Umwelt- und Energiebehörde ADEME gefördert. “Mit diesem Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit unseren Partnern unterstreicht Michelin sein Engagement für die Umwelt, auch über die Reifenherstellung hinaus. Denn wir machen unser Know-how im Bereich der nachhaltigen Werkstoffe für die gesamte Industrie zugänglich“, erläutert Florent Menegaux, Vorsitzender der Geschäftsführung der Michelin Gruppe.

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