Expandierfähiges Polypropylen (EPP) wird als stoßsicheres und elastisches Material für den Leichtbau in der Automobilproduktion zunehmend populärer. Allerdings war das zuverlässige Verkleben des Materials bisher höchst anspruchsvoll.
Mit einem wiederlösbaren Befestigungssystem und einem neu entwickelten Ultraschallschweiß-Verfahren sollen nun sichere Verbindungen von EPP-Teilen mit anderen Karosseriebauteilen effizient realisiert werden. Ob Zierleisten, Anbauteile, Dachhimmel, Instrumententafeln oder Türverkleidungen – das Befestigungssystem Dual Lock von 3M hat sich bereits in vielfältigen Anwendungen im Automobilbau bewährt. Das wiederlösbare System besteht aus einem Polyolefinträger mit kleinen Halbkugelköpfen auf kurzen Stielen. Durch das Zusammendrücken beider Seiten entsteht ein stabiler, belastbarer und wiederlösbarer Verschluss.
Ultraschallschweißen ist automatisierbar und somit tauglich für die Großserienproduktion. In dem Prozess werden zunächst die EPP-Bauteile angefertigt, anschließend wird Dual Lock in passender Konfektionierung aufgebracht. Ein speziell entwickeltes Design der Sonotroden minimiert nach Angaben des Herstellers den Verlust an Öffnungskraft zwischen den Dual-Lock-Teilen und sorgt somit für stabile, belastbare Verbindungen.
Erste Serienanwendungen laufen an
Wie 3M betont, stellt die hohe Flexibilität in der Serienproduktion einen weiteren Prozessvorteil dar. So lassen sich etwa Formen oder Befestigungspunkte beliebig und schnell anpassen – anders beispielsweise als bei Verschraubungslösungen, die bei Veränderungen stets ein neues, kostenintensives Werkzeug erforderlich machen.
Als typische Applikationsbeispiele für EPP-Bauteile und Dual Lock sind laut Hersteller verschiedene Fahrzeugbereiche vorstellbar. Insbesondere für Anbauteile und Abdeckungen im und am Fahrzeug seien bereits einige Anwendungen umgesetzt worden. Erste Serienanwendungen mit dem vollautomatisierten Ultraschallschweiß-Vorgang sollen noch 2019 anlaufen.