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26.11.2019 | Verbindungstechnik | Nachricht | Online-Artikel

Verlangsamtes Wachstum der deutschen Klebstoffindustrie

verfasst von: Dr. Hubert Pelc

3 Min. Lesedauer

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Die deutsche Klebstoffindustrie hat das Geschäftsjahr 2018 in einem wirtschaftlich herausfordernden Marktumfeld mit einer Umsatzsteigerung abgeschlossen. Dennoch blieb sie hinter ihren Erwartungen zurück. Mit allen Klebstoffsystemen konnte aber dennoch ein Plus von nominal 3 Prozent verzeichnet und damit ein Gesamtumsatz von circa 4 Milliarden Euro erzielt werden. 

“Trotz eines positiven 1. Halbjahres und einem Gesamtwachstum von nominal 3 Prozent ist die deutsche Klebstoffindustrie in 2018 hinter den Erwartungen zurückgeblieben“, erklärte Dr. Boris Tasche, Vorstandsvorsitzender des Industrieverband Klebstoffe (IVK). Als Gründe hierfür seien eine weltweite Abkühlung der Industrieproduktion und die dadurch bedingte sinkende Nachfrage nach Klebstoffen im 2. Halbjahr 2018 zu nennen. Darüber hinaus habe sich die deutsche Klebstoffindustrie Herausforderungen in den Bereichen Verfügbarkeit von Schlüsselrohstoffen, Wechselkurseffekte, geopolitische Risiken, Transportkapazitäten sowie dem Fachkräftemangel stellen müssen. Vor dem Hintergrund der verschiedenen makroökonomischen Marktindikatoren betrug der Gesamtmarkt in Deutschland für die Kleb- und Dichtstoffe, Bauklebstoffe und Klebebänder circa 4 Milliarden Euro.

Klebstoffproduktion in Zahlen

Mit einer produzierten Menge von 955.000 Tonnen Klebstoffen habe die deutsche Klebstoffindustrie im Jahr 2018 die Vorjahresproduktion um 2 Prozent übertroffen. Besonders die Klebstoffe auf Basis natürlicher Polymere (8 Prozent) wie auch sonstige Klebstoffe (21 Prozent) konnten einen Zuwachs erzielen. Zu den wichtigsten Abnehmermärkten zählen im Inland und Export neben dem Bauhauptgewerbe das verarbeitende Gewerbe, wie Papier & Verpackungen, 
Holz & Möbel oder Maschinen- & Anlagenbau.

Prognose für 2019

Nach Angaben des IVK sieht sich die deutsche Klebstoffindustrie auch im laufenden Wirtschaftsjahr weiterhin in einem heterogenen Umfeld. Die nochmals nach unten korrigierten Konjunkturindikatoren bestätigen die weiterhin rückläufige Wachstumsprognose aufgrund wirtschaftlicher und geopolitischer Risiken, wie die Eskalation von Handelskonflikten oder die Brexit-Frage. Hinzu komme eine Abkühlung der weltweiten Industrieproduktion, die sich deutlich am abflauenden globalen Industrieproduktionsindex (IPX) zeigt, der auch für die deutsche Industrie negativ ausfällt. “Trotz einer stabilen Rohstoff-Situation und eines moderaten Anstiegs des globalen BIP begünstigen die anhaltenden Risiken die zunehmende Eintrübung der Abnehmerindustrien für Klebstoffe. Die Stimmung der Klebstoffindustrie ist daher tendenziell weniger optimistisch als im Vorjahr“, resümiert Ansgar van Halteren, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des IVK. 

Abnehmerbranchen Automobilbau und Elektronik

Die aktuell zu verzeichnende Abschwächung in den Abnehmerbranchen Automobilbau und Elektronik werde sich im Hinblick auf die Elektromobilitätsbranche und die CO2-Emissionen-Thematik in den kommenden Jahren wieder deutlich zum Positiven wandeln. Grund zu dieser Annahme gäbe eine aktuelle Studie der ‘European Federation for Transport and Environment‘, die einen rasanten Anstieg der Produktion innovativer elektrischer Mobilitätskonzepte in den kommenden fünf Jahren auf Grundlage von Produktionsplänen verschiedener Autohersteller voraussagt. Weiteres Indiz für einen Anstieg der Nachfrage seien auch die 2020 in Kraft tretenden Emissionsminderungsziele und Normen für Pkws in der EU, die Autohersteller dazu verpflichten, die Emissionen aller Neuwagen bis 2025 um 
15 Prozent – und bis 2030 um 37,5 Prozent zu senken.

Insgesamt sei festzuhalten, dass Klebstoffe weiterhin integraler Bestandteil der Fertigungsprozesse im Automobilbau und in der Elektronik sind, da sie sowohl im Leichtbau als auch im Bereich der E-Auto-Batterie eine substanzielle Rolle übernehmen. Im Hinblick auf das Wärmemanagement der Batterien übernehmen sogenannte Gap-Filler beispielsweise nicht nur eine abdichtende Funktion, sondern leiten auch die entstehende Wärme in den Batterien ab und schützen so vor möglichen Überhitzungen. 

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Quelle:
Aktuelle Werkstoffe

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