2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Verehren, Sammeln, Zerstreuen, Zerstören
Vorarbeiten zu einer Theorie des Vergessens im digitalen Journalismus
verfasst von : Prof. Dr. Martin Welker
Erschienen in: Nachrichten und Aufklärung
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Erinnern und Vergessen sind wenig beachtete, aber wichtige Kategorien der Kommunikation – nicht nur im Internet. Doch gerade im Digitalen gewinnen Vergessen und Erinnern neue Brisanz. Obwohl der Satz „Das Internet vergisst nichts“ inzwischen zum folkloristischen Allgemeinplatz geworden ist, können einzelne Angebote wie Snapchat nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Sehnsucht nach und der Bedarf für das Vergessen weitere Kreise ziehen. Der Beitrag lotet die Doppeldeutigkeit des Begriffs des Vergessens aus und skizziert erste Dimensionen einer Theorie des Vergessens für den digitalen Journalismus. Ausgehend von ganz praktischen Problemen im Umgang mit Löschbegehren der Nutzer und neuen juristischen Prägungen zum Vergessen im Digitalen, fügt der Beitrag anschließend kommunikationstheoretische (Luhmann), medienwissenschaftliche (Kittler) und kulturwissenschaftliche (Kracauer, Assmann) Theoriebausteine zusammen. Dabei liefern Überlegungen zur Aufklärung und Moderne wichtige Impulse für das Verstehen von Vergessens-Prozessen auch im digitalen Zeitalter. Am Ende wird eine redaktionelle Heuristik für den digitalen Journalismus im Umgang mit dem Vergessen angeboten.