2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Vergesellschaftung durch Medienkommunikation als Inklusionsprozess
verfasst von : Tilmann Sutter
Erschienen in: Online-Vergesellschaftung?
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Üblicherweise wird der Begriff der Vergesellschaftung mit den Namen von drei Klassikern der Soziologie verbunden: Marx, Weber und Simmel. In jüngerer Zeit hatte der Begriff der Vergesellschaftung vor allem in der erneuerten Kritischen Theorie mit und um Jürgen Habermas einen zentralen Stellenwert. Spezifisch bei Habermas (1988) erscheint die enge Verbindung des Begriffs der Vergesellschaftung mit dem Begriff der Individuierung, die sich wiederum vor allem auf die Sozialtheorie George Herbert Meads stützt: Die grundlegende Idee ist dabei, dass Subjekte zwar in eine Gesellschaft hineingeboren werden, in diese Gesellschaft aber im Prozess der Sozialisation erst hineinwachsen müssen. Dieses Hineinwachsen wiederum ist eine aktive Konstruktionsleistung der Subjekte. In dieser Weise wird Sozialisation als Verklammerung von Vergesellschaftungsund Individuierungsprozessen beschrieben, also als ein doppelter Konstruktionsprozess: Subjekte müssen einerseits in verschiedene Sozialräume (also Familie, Gruppen, Institutionen, Gesellschaft) hineinwachsen und andererseits eine Ich-Identiät ausbilden, die eine schrittweise Distanzierung dieser Sozialräume erfordert.