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20.11.2024 | Vergütung | Infografik | Online-Artikel

Wie viel Weihnachtsgeld die Deutschen bekommen

verfasst von: Andrea Amerland, dpa

2 Min. Lesedauer

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Es ist eine Belohnung für das Arbeitsjahr: das Weihnachtsgeld. Doch nicht jeder Arbeitnehmer kommt in den Genuss der schönen, vorgezogenen Bescherung. Zudem gibt es je nach Branche oder Tarif deutliche Unterschiede bei der Höhe.

 

Immerhin rund 86 Prozent der Tarifbeschäftigten erhalten 2024 eine Jahressonderzahlung zu Weihnachten von ihrem Arbeitgeber, die in der Regel im November als sogenanntes 13. Monatsgehalt ausgezahlt wird, hat das Statistische Bundesamt (Destatis) ermittelt. Dafür wurden die Lohn-, Gehalts- und Entgelttarifverträge, die auch zur regelmäßigen Berechnung der Tarifindizes erfasst werden, ausgewertet. Für das Weihnachtsgeld berechnen Unternehmen überwiegend einen festen Prozentsatz vom Monatseinkommen. 

Im Schnitt beläuft ich die Höhe in diesem Jahr bei Tarifbeschäftigten auf 2.897 Euro brutto. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen kräftigen Anstieg um 6,3 Prozent oder 178 Euro. Vor allem Mitarbeiter in Betrieben, für die ein Tarifvertrag gilt, haben gute Karten, Weihnachtsgeld zu bekommen. 

Nur rund 50 Prozent haben Tarifbindung

Tarifverträge aber gelten längst nicht für alle Arbeitnehmer in Deutschland. Nach jüngsten Daten des Statistischen Bundesamts waren 2023 nur knapp die Hälfte (49 Prozent) der Beschäftigten in einem tarifgebundenen Betrieb tätig. Zwar gibt es Unternehmen, die ihre Zahlungen an Tarifverträgen orientieren, ohne verbindlich daran gebunden zu sein. Aber ohne Tarifvertrag sinken die Chancen auf fest vereinbarte Sonderzahlungen.

In der Finanz- und Versicherungsbranche sowie im Baugewerbe bekommen mehr als 95 Prozent der Beschäftigten ein tarifliches Weihnachtsgeld. Im Vergleich dazu haben in den Bereichen "Information und Kommunikation" und "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung" weniger als 70 Prozent Anspruch darauf.

Höchste und niedrigste Weihnachtsprämie nach Branchen

Allerdings gibt es bei der Höhe zwischen den Branchen deutliche Unterschiede. Mancherorts wird ein Vielfaches des Weihnachtsgeldes ausgezahlt als in anderen Wirtschaftszweigen. Auch, ob überhaupt eine Weihnachtsgratifikation geleistet wird, variiert je nach Sektor stark. Längst nicht überall ist Weihnachtsgeld ein fester Bestandteil der Vergütung. "Der Anspruch auf die Sonderzahlung ergibt sich aus Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung oder Arbeitsvertrag", erläutert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Ein Anspruch kann sich zudem aus dem Gleichbehandlungsgrundsatz sowie aus der betrieblichen Übung ergeben - wenn Weihnachtsgeld ohne vertragliche Regelung oder Vereinbarungen wiederholt gezahlt wurde.

Ein überdurchschnittlich hohes Weihnachtsgeld erhalten Tarifbeschäftigte in der Öl- und Gasbranche (5.955 Euro) sowie in der Kokerei und Mineralölverarbeitung (5.898 Euro). Auch die Finanzbranche liegt mit einem Weihnachtsgeld in Höhe von im Mittel fast 4.500 Euro weit vorn. Weit geringer fällt die Sonderzahlung laut Statistik in der Tabakverarbeitung (564 Euro) aus, wo nur 50 Prozent der Tarifbeschäftigten Anspruch auf Weihnachtsgeld haben, sowie in der Leiharbeitsbranche (394 Euro).

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