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20.10.2022 | Vergütung | Infografik | Online-Artikel

Dax-Vorstände räumen beim Gehalt ab

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Dax-Spitzenmanager verdienen das 53-fache ihrer Mitarbeiter. Die ohnehin bereits große Gehaltsschere hat sich damit im vergangenen Jahr noch einmal vergrößert, zeigt eine Vergleichsstudie.

Sozialverbände warnen seit Monaten vor der Verschärfung sozialer Ungleichheit in Deutschland. Denn Inflation und Energiekrise bringen Geringverdiener an den Rande der Existenz. Auch wenn die Politik durch Hilfspakete versucht, gegenzusteuern, ist unklar, ob alle Familien hierzulande warm und satt über den Winter kommen werden.  

Analysen rechnen zwar damit, dass die Gehälter 2023 um bis zu 3,9 Prozent - und somit überdurchschnittlich - steigen könnten, so die Lurse-Studie "Trends in Vergütung und HR 2022/23". Aber noch ist das laufende Kalenderjahr noch nicht abgelaufen. 

Dax-Vorstände verdienen im Schnitt 3,9 Millionen Euro

In den Führungsetagen der 40 Dax-Konzerne muss sich allerdings niemand sorgen, seine Gasrechnung nicht mehr zahlen zu können. Denn nach drei Jahren Rückgang in Folge, sind die Managergehälter der Dax-Vorstände 2021 erstmals wieder deutlich gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Vergleichsstudie der Technischen Universität München und der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Demzufolge haben die Vorstände der im Dax gelisteten Unternehmen 2021 rund 24 Prozent mehr verdient als noch im Vorjahr. Die Spitzenmanager brachten es somit im vergangenen Jahr auf ein durchschnittliches Einkommen in Höhe von rund 3,9 Millionen Euro.

Das Plus bei den Managergehältern erklärt sich durch die Gewinne der Unternehmen, die nach dem ersten Corona-Einbruch 2020 wieder deutlich nach oben kletterten und vielen Unternehmen sogar 2021 ein Rekordjahr beschwerten. Gleichzeitig hatten in der Krise 2020 einige Vorstände auf einen kleinen Teil ihrer Vergütung verzichtet. 2021 war das laut Studie nicht der Fall.

Die Spitzenverdiener im Dax

Der Kluft zwischen den Gehältern der Beschäftigten und der Top-Manager im Dax hat damit den Faktor 53 erreicht. Mit 19 Millionen Euro verdiente der Auswertung zufolge Linde-Chef Steve Angel im vergangenen Jahr unter den Dax-Vorständen am meisten. Er hat inzwischen seinen Posten gewechselt und sitzt im Aufsichtsrat des Gasekonzerns. Ex-VW-Chef Herbert Diess liegt mit zwölf Millionen Euro auf Platz zwei, gefolgt vom SAP-Lenker Christian Klein mit neun Millionen Euro. 

Am stärksten stieg die Vorstandvergütung bei Adidas, Covestro und MTU und zwar im Jahresvergleich um bis zu 191 Prozent. Den höchsten Negativtrend mussten die Vorstände von Puma mit einem Minus in Höhe von 29,7 Prozent hinnehmen.

Wie sich die Geschäfte der Konzerne und die Vergütung ihrer Führungskräfte vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges entwickeln wird, ist derzeit noch offen. 

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