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21.09.2017 | Vergütung | Infografik | Online-Artikel

So groß sind die Gehaltsunterschiede in Deutschland

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer, versäumt die SPD-nahe Hans-Böckler-Stiftung nicht zu betonen. Diverse Gehaltsrankings bestätigen das. Offenbar beträgt die Kluft zwischen Spitzen- und Wenigverdienern durchschnittlich satte 100.000 Euro.

"Wenn man von den Leuten Pflichten fordert und ihnen keine Rechte zugestehen will, muss man sie gut bezahlen", soll Johann Wolfgang von Goethe gesagt haben. Übertragen auf die Ergebnisse der aktuellen Gehaltsskala von Gehalt.de würde dieser Leitspruch bedeuten, dass es in Deutschland viele gut bezahlte, aber geknechtete Angestellte und viele schlecht bezahlte mit großen Freiheiten am Arbeitsplatz gebe. Aber ganz so einfach ist die Sache nicht.   

So viel ist allerdings sicher: Die Gehaltsunterschiede zwischen den einzelnen Betätigungsfeldern sind groß. Der Gehalt.de-Analyse zufolge, für die mehr als 200.000 Gehaltsdaten ausgewertet wurden, bleiben Oberärzte mit 116.937 Euro pro Jahr die Spitzenverdiener hierzulande. Fachärzte belegen mit einem Jahresgehalt in Höhe von 78.004 Euro Platz zwei, gefolgt von Fondsmanagern mit 75.793 Euro. Corporate Finance Manager sind mit 75.420 Euro auf Platz vier, Key Account Manager rangieren mit 72.609 an fünfter Stelle. 

Das geringste Gehalt erhalten laut der diesjährigen Auswertung Beschäftigte im Zimmerservice. Diese kommen auf 19.373 Euro jährlich. Im Vergleich zu den Topverdienern ist das ein Unterschied von fast 100.000 Euro.

Gutverdiener sind zumeist Akademiker

Insgesamt betrachtet verdienen Akademiker mehr. Doch der Doktortitel wird längst nicht in allen Fachrichtungen mit einem höheren Einkommen gekrönt, so ein weiteres Ergebnis der Analyse. Während sich bei Juristen die Promotion voll auszahlt (+ 33.000 Euro), sollten sich Betriebswirtschaftler und Geisteswissenschaftler diesen Schritt gut überlegen. Denn drei bis fünf JahrenDauer für eine Doktorarbeit, bringen letztendlich im Schnitt nur 6460 Euro mehr auf dem Gehaltszettel.   

Nach Einschätzung der Hans-Böckler-Stiftung, die in einer Studie (PDF) nachweist, wie sich die soziale Ungleichheit in Deutschland in den vergangenen Jahren verschärft hat, ist das Lohngefälle nicht nur eine bedauerliche Erscheinung der Marktwirtschaft, sondern eine Entwicklung, die den wirtschaftlichen Erfolg sogar ausbremsen könnte.

Zu viel Ungleichheit belastet den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und die neuere Forschung liefert Indizien dafür, dass sie auch die Wirtschaftsentwicklung stört. Nach knapp drei Jahrzehnten, in denen die sozialen Unterschiede in Deutschland deutlich gewachsen sind oder selbst bei guter Wirtschaftslage stagnierten, sollten wir jetzt die Weichen neu stellen", fordert Gustav A. Horn, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.


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