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20.08.2024 | Verkaufsförderung | Im Fokus | Online-Artikel

Wie Cashback auf die Kundenbindung einzahlt

verfasst von: Johanna Leitherer, Eva-Susanne Krah

3:30 Min. Lesedauer

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Kunden wie Unternehmen profitieren gleichermaßen von Cashback-Programmen. Neben dem Anschluss an bekannte Anbieter gibt es weitere Möglichkeiten, um Käufer für ihre Treue zu belohnen.

Allgemeine Bonusprogramme praktizieren Unternehmen schon lange und auch Cashback-Systeme, bei denen Kunden pro Kauf einen bestimmten Betrag zurückerstattet bekommen, sind als Marketing- und Vertriebsstrategie nicht neu. Die Zahl der unterschiedlichen Belohnungsvarianten für Kunden ist enorm gestiegen und Loyalty-Programme erfreuen sich großer Beliebtheit.

Cashback-Anbieter beliebt

In einer Studie attestiert sich der "Geld-zurück"-Anbieter Payback mit 92 Prozent den größten Bekanntheitsgrad. Auch die Deutschland Card, die von Händlern wie Edeka, Netto oder Esso genutzt wird, ist Verbrauchern ein Begriff (82 Prozent), ebenso wie die App des Lebensmitteleinzelhändlers Lidl (72 Prozent). Allerdings werden sich einige Programmpartner neu ausrichten: So wechselt Edeka Medienberichten zufolge zum Februar 2025 zu Payback. Bei der tatsächlichen Nutzung schneiden diese drei Programme am besten ab:

  • Payback wird von 74 Prozent,
  • die Deutschland Card von 48 Prozent und
  • die Lidl Plus App von 44 Prozent regelmäßig verwendet. 

Cashback-Apps häufig genutzt

Der Studie zufolge handelt es sich dabei um eine hervorragende Quote, da Konsumenten im Schnitt 38 Apps auf ihrem Smartphone installiert haben, aber nur knapp die Hälfte davon mehr als einmal in drei Monaten auch wirklich nutzen. Apps, die keinen Mehrwert bieten, werden von 72 Prozent nach kürzester Zeit wieder gelöscht.

Häufig sind mit den Cashback-Karten auch Bezahlfunktionen verknüpft, so etwa bei Payback. Im Frühjahr wurde seitens des Anbieters zusätzlich zum mobile Payment die Möglichkeit geschaffen, auch online mit Payback zu zahlen und dabei in einem Schritt auch Punkte zu sammeln und einzulösen. Allerdings trennt sich einer der größten Handelspartner des Anbieters, Rewe, Ende 2024 von Payback. Die Supermarktkette ist dabei, ihr eigenes Kundenbindungsprogramm auszubauen. 

Direktbezug von Bargeld über Supermärkte wächst

Darüber hinaus zeigt sich, dass Kunden die direkten Cashback-Funktionen über Supermärkte immer stärker nutzen, wie eine Studie des EHI Retail Institute belegt. Danach ist der durchschnittliche Cashback-Auszahlungsbetrag am Point of Sale (POS) im deutschen Einzelhandel seit 2020 kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2023 überschritt er erstmals die Schwelle von 100,60 Euro. Laut Cardscout sind LEH-Ketten zunehmend aktiv in der Zusammenarbeit mit Kreditkartenemittenten. So können Kunden zum Beispiel im Lidl Onlineshop und auf dem Kaufland Marktplatz ihre Einkäufe seit Kurzem mit Click-to-Pay und der Mastercard erledigen. Die neue Bezahllösung ermöglicht es, Kartenzahlungen ohne wiederholte Dateneingabe abzuwickeln. Konsumenten identifizieren sich über ihre E-Mail-Adresse oder werden automatisch erkannt, auch beim Erst-Einkauf. Durch Tokenisierung sind die Kreditkarten-Daten der Mastercards geschützt. 

Markenindentität muss passen

Nicht alle Unternehmen möchten sich bereits etablierten Bonusprogrammen anschließen. Darüber hinaus muss eine entsprechende Lösung zur Markenidentität passen. Jörn Bittner von Pro Campaign, einem Online-Marketing-Unternehmen mit Sitz in Bremen, fasst bewährte Strategien zusammen. Demnach sind auch Produkttests eine beliebte Methode, um Cashback anzubieten. Dabei kaufen Kunden einen Artikel, senden den Kassenbon ein und erhalten den Kaufpreis zurück. 

Kooperationen mit anderen Marken

Ebenso setzt sich Gamification als Trend durch: Kunden können durch das Erfüllen bestimmter Aufgaben zusätzliche Cashback-Boni freischalten. Außerdem spielt Social Media eine wichtige Rolle in modernen Cashback-Kampagnen. Hier werden Nutzer dazu ermutigt, kreative Beiträge zu erstellen oder zu teilen, die das Produkt oder die Marke präsentieren. Im Gegenzug dazu erhalten sie Cashback-Optionen.

Besonders wirkungsvoll sind Kooperationen und Cross-Promotions, bei denen Marken zusammenarbeiten, um ihren Kunden noch attraktivere Cashback-Angebote zu machen. Ein Beispiel wäre die Zusammenarbeit eines Sportartikelherstellers mit einem Fitnessstudio, wodurch Kunden beider Unternehmen von höheren Cashback-Beträgen profitieren.

Cashback abwägen

Cashback ist im Idealfall also eine Win-win-Situation für Unternehmen und Kunden: Das Einkaufserlebnis wird interaktiver, die Kundenbindung gestärkt und die Markenbekanntheit, zum Beispiel in den Sozialen Netzwerken, wächst. In der Folge klettern auch die Umsätze in die Höhe. Trotzdem betont Bittner: "Interessierte Companys sollten jedoch die Kosten und die potenziellen Herausforderungen sorgfältig abwägen und sicherstellen, dass sie über ein robustes System zur Verwaltung ihrer Cashback-Programme verfügen".

Aus verschiedenen Statistiken wird laut dem Unternehmen Comarch deutlich, dass Loyalty-Programme sich für teilnehmende Unternehmen lohnen können: Eine Erhöhung der Kundenbindungsrate um fünf Prozent könne zum Beispiel zu einer Gewinnsteigerung von 25 bis 95 Prozent führen, denn Kunden bilden nicht nur eine höhere Markenidentität durch die Programme aus, sondern sie kaufen meist auch mehr, etwa, um eine nächste Prämienstufe im jeweiligen Programm zu erreichen. 

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