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29.06.2022 | Verkehrspolitik | Nachricht | Online-Artikel

EU-Umweltminister lassen Tür für E-Fuels offen

verfasst von: Patrick Schäfer

2 Min. Lesedauer

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Nach langen Verhandlungen haben sich die EU-Umweltminister auf ein Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren ab 2035 geeinigt. Für mit E-Fuels betriebene Verbrenner könnte es eine Ausnahme geben.

Im EU-Umweltrat ist ein Kompromiss zur CO2-Flottengesetzgebung gefunden worden. Er sieht eine deutliche Verschärfung der europäischen Flottengrenzwerte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge vor: Ab dem Jahr 2035 sollen Neuwagen im Betrieb kein CO2 mehr ausstoßen dürfen. Dafür hatte bereits eine Mehrheit der Abgeordneten des Europaparlaments gestimmt. Die Autoindustrie kritisiert das Vorhaben deutlich: "Der EU-Rat hat sich für ein faktisches Verbrennerverbot ab 2035 und gegen eine technologieoffene Industriepolitik entschieden. Das ist enttäuschend. Klare eigene Zielvorgaben der EU, die Elektromobilität nach vorne bringen, fehlen – insbesondere im Bereich Ladeinfrastruktur", schreibt der Verband der Automobilindustrie auf Twitter. Die Kritik des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller geht in die gleiche Richtung: "Die beschlossenen CO2-Ziele lassen sich nur mit starken Kaufanreizen und einer guten Ladeinfrastruktur erreichen. Überlegungen in der Bundesregierung zur Kürzung der Kaufförderung für Elektroautos passen mit der Verschärfung der CO2-Vorgaben daher in keiner Weise zusammen", erklärt Reinhard Zirpel, Präsident des VDIK.

Für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, die E-Fuels tanken, könnte es ab 2035 eventuell eine Ausnahme geben. Darauf hatte die FDP bestanden. Die Deutsche Umwelthilfe spricht bei diesem Kompromissvorschlag von einem "Einknicken der Grünen". Die EU-Kommission soll demnach Vorschläge für eine mögliche Verwendung von synthetischen Kraftstoffen in Neuwagen nach 2035 prüfen. Eine mögliche Änderung kann allerdings erst mit der Review-Klausel 2026 erfolgen. Die eFuel-Alliance erneuert ihre Kritik an der einseitigen Betrachtungsweise: "Die derzeitige EU-Verordnung, die sich ausschließlich auf die Auspuffemissionen konzentriert, wird keinen rechtzeitigen Übergang zur klimaneutralen Mobilität gewährleisten, wenn sie lediglich einseitig Elektromobilität fördert, aber Emissionen, die in früheren oder späteren Phasen des Lebenszyklus eines Fahrzeugs entstehen, außer Acht lässt und Europa in neue Abhängigkeiten bei Batterierohstoffen führt", so Ralf Diemer, Geschäftsführer der eFuel Alliance. Er setzt aber weiterhin auf einen Dialog mit der EU-Kommission.

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