Unfallbilanz 2024: Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts gibt es 59 Verkehrstote weniger als im Vorjahr. Alarmierend ist aber der starke Anstieg von tödlichen Unfällen mit E-Scootern.
Unfallbilanz 2024: Weniger Verkehrstote auf deutschen Straßen
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Die Verkehrssicherheit in Deutschland verbessert sich leicht. Im Jahr 2024 sind in Deutschland 2.780 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt. Das seien 2 % oder 59 Todesopfer weniger als im Jahr 2023 (2.839 Todesopfer) gewesen. Auch die Zahl der Verletzten sei 2024 gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken, und zwar um 1 % auf rund 363.000 Personen. Die Zahl der Schwerverletzten sei um 5 % auf 50.300 gefallen.
Zahl der Verletzten und der polizeilich erfassten Unfälle gesunken
Laut Destatis habe die Polizei insgesamt im Jahr 2024 gut 2,5 Millionen Unfälle und damit 1 % weniger als ein Jahr zuvor registriert. Bei 2,2 Millionen Unfällen sei es bei Sachschäden geblieben, was in etwa der Zahl aus dem Vorjahr entspreche. Die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, sei um 1 % auf gut 289.000 gesunken.
Gemessen an der Einwohnerzahl habe es die meisten Todesopfer im Straßenverkehr in Mecklenburg-Vorpommern mit 59 und in Sachsen-Anhalt mit 52 Getöteten je 1 Million Einwohnern gegeben. Weit unter dem Bundeswert von 33 Getöteten je 1 Million Einwohnern würden aufgrund ihrer Siedlungsstruktur die Stadtstaaten (Berlin: 15, Bremen: 17, Hamburg: 21) sowie das Saarland (24) und Nordrhein-Westfalen (26) liegen.
Weniger getötete Fußgänger sowie Pkw-Insassen
Ein Blick auf die Verkehrsbeteiligungsarten zeigt konträre Entwicklungen für den Zeitraum Januar bis November 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Während die Zahl der getöteten Fußgänger (-5,7 %), Pkw-Insassen (-2,0 %), Nutzern von Krafträdern mit Versicherungskennzeichen (-25 %) und Radfahrenden (-2,3 %) zurückging, seien mehr Menschen auf amtlich zugelassenen Krafträdern (+1,8 %) sowie mit E-Scootern (+9,5 %) gestorben.
Angesichts der Zahlen fordert der TÜV-Verband eine gerechtere Verteilung des Verkehrsraums und gezielte Investitionen in sichere Infrastruktur. "Die aktuellen Unfallzahlen zeigen, dass die Entwicklung mehr oder weniger stagniert. Es gibt zwar minimale Verbesserungen, aber von echten Fortschritten in der Verkehrssicherheit kann keine Rede sein", so Fani Zaneta, Referentin für Fahrerlaubnis, Fahreignung und Verkehrssicherheit beim TÜV-Verband. Dringenden Handlungsbedarf sieht der TÜV-Verband auch hinsichtlich des starken Anstiegs der tödlichen Unfälle mit E-Scootern.