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19.04.2023 | Vermögensaufbau | Nachricht | Nachrichten

Deutsche bleiben trotz Finanzängsten fleißige Sparer

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

3 Min. Lesedauer

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Die starken Preissprünge bei Energie und Gütern des täglichen Lebens machen deutschen Sparern Angst. Für viele ist noch keine Ende der Inflation in Sicht. Dennoch legen die Bundesbürger weiterhin fleißig Geld auf die hohe Kante, wie eine aktuelle Online-Umfrage offenbart. 

Viele Verbraucher in Deutschland sind besorgt um ihre Ersparnisse vor dem Hintergrund der anhaltenden Inflation. Acht von zehn Finanzverantwortliche (79 Prozent) in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren gehen davon aus, dass die Preise auch weiterhin steigen werden. Allerdings lag die Zahl im zweiten Quartal 2022 bei 98 Prozent. 13 Prozent glauben, dass die Preise konstant bleiben. Davon ging vor rund einem Jahr niemand aus. Diese Entwicklung belegt das im April veröffentlichte Anlegerbarometer von Union Investment, einer repräsentativen Online-Befragung unter rund 1.000 Menschen in Deutschland.

Dabei sind sich 60 Prozent der Befragten sicher, dass die Inflationsrate ihre Zinsgewinne auffressen wird. Nur rund ein Viertel (27 Prozent) geht davon aus, dass sich beide ausgleichen. Insgesamt schätzen die Verbraucher ihr Wissen zum Thema Realzinsen aber unterschiedlich ein: Zwei Drittel (66 Prozent) geben an, den Begriff schon einmal gehört zu haben. Von ihnen sagen 23 Prozent, ihn genau beschreiben können. Gut die Hälfte (54 Prozent) meint, zumindest grob Bescheid zu wissen, was dahinter steckt. 21 Prozent können den Realzins überhaupt nicht erklären.

70 Prozent sparen regelmäßig

Obwohl also viele Menschen und den Wert iher Geldanlagen fürchten, ist der Anteil der Sparer, die mehr zurücklegen wollen, im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 um fünf Prozent auf nunmehr 24 Prozent gestiegen. 70 Prozent der Befragten sparen bereits regelmäßig einen festen Betrag. Knapp ein Drittel (31 Prozent) legt dafür monatlich zwischen 100 und 250 Euro auf die Seite. Bei 42 Prozent sind es sogar mehr als 250 Euro pro Monat. 

"Es scheint als ob sich die Menschen an die hohe Inflationsrate gewöhnt hätten oder für sich eine Lösung gefunden haben, damit umzugehen", kommentiert Kerstin Knoefel, Leiterin des Segments Privatkunden bei Union Investment, die Umfrageergebnisse. Dabei legen viele Sparer ihr Geld zukunftsorientiert an. Rund drei Viertel der Befragten glauben, dass das eigene Sparverhalten beeinflusst, was man sich in zehn Jahren leisten kann. 20 Prozent sind gegenteiliger Ansicht. 

"Es stimmt zuversichtlich, dass die Bundesbürger trotz oder gerade wegen der aktuellen Unsicherheit am Sparen festhalten. Wer sich heute ein finanzielles Polster aufbaut, ist auf künftige Herausforderungen besser vorbereitet und kann gelassener in die Zukunft blicken", so Knoefel. Aktuell gegen 45 Prozent an, sich alles leisten zu können, was sie haben möchten. Bei immerhin 14 Prozent gilt das aber nur für das Nötigste. Den größten Anteil an der finanziellen Situation, auf den sich die Befragten stützen, hat das eigene Einkommen (72 Prozent). 48 Prozent verlassen sich auf ihre Ersparnisse. 

Immobilien gelten als bester Inflationsschutz

Als bester Inflationsschutz gilt für 66 Prozent eine Geldanlage in Immobilien. Allerdings ist der Anteil derjenigen, die aus Wertschutzgründen auf Betongold setzen, im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 und zum ersten Mal in zehn Jahren deutlich um acht Prozent gesunken. 60 Prozent der Befragten halten Gold für inflationssicher. Investmentfonds und Aktien sind für 31 beziehungsweise 30 Prozent der Befragten das richtige Mittel zum Schutz gegen Preissteigerungen. 

Ausgehend von der Attraktivität der Geldanlage halten Immobilien mit 68 Prozent noch immer die Spitzenposition. Ende vergangenen Jahres lag der Anteil aber noch bei 80 Prozent. Dann folgen Aktien (50 Prozent) und Investmentfonds (47 Prozent) auf den Rängen zwei und drei.

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