2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Vertrauen und die Organisation von Heterogenität Beispiele aus der deutschen staatlichen Entwicklungszusammenarbeit
verfasst von : Thomas Hüsken
Erschienen in: Vertrauen im interkulturellen Kontext
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Die Geschichte der Wissenschaften ist stets auch eine Geschichte der Begriffe und ihrer Konjunkturen. Ähnlich wie zuvor die Begriffe Kultur und Identität erlebt gegenwärtig der Begriff Vertrauen eine bemerkenswerte Renaissance. Vertrauen gilt als Schlüssel zur Stabilisierung sozialer, politischer, ökonomischer und rechtlicher Beziehungen zwischen Menschen, in Organisationen und Gesellschaften. Wie gewöhnlich reüssieren bestimmte Autoren mit groß angelegten Tableaus und kündigen grundlegende Paradigmenwechsel an. So etwa Francis Fukuyama in seinem Beitrag „Trust: The Social Virtues and The Creation of Prosperity“(1995), indem Vertrauen als zentrale zivilisatorische Kategorie aufgebaut wird. Auch in der Ethnologie werden neuerdings Forschungsvorhaben verfolgt, welche die Rolle von Vertrauen bei der Rekonstruktion von Gesellschaft und Zivilität nach Konflikten und Kriegen untersuchen. Im vorliegenden Sammelband wird die Rolle von Vertrauen insbesondere in internationalen und interkulturellen Arbeitsprozessen beleuchtet.