Soziale Netzwerke werden immer stärker auch zur Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter genutzt.
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Je größer ein Unternehmen ist, desto häufiger und zielorientierter nutzt es die sozialen Medien im Personalbereich – auch zur Rekrutierung neuer Mitarbeiter. Das ergibt eine ADP-Studie zur Social-Media-Nutzung im Personalmanagement.
In der dritten Studie zur Social-Media-Nutzung im Personalmanagement (ADP Social Media Index) stellt das Unternehmen ADP eine stärkere und qualitativ bessere Nutzung der sozialen Medien fest. So rechnen 50 Prozent der Unternehmen mit einer Zunahme ihrer Social-Media-Aktivitäten in den nächsten sechs Monaten. 18 Prozent planen demnächst eigene Strategien zu entwickeln.
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„Dem Fach- und Führungskräftemangel können nicht nur große Unternehmen durch den strategischen Einsatz von Social-Media-Plattformen und Karrierewebseiten begegnen. Unabhängig von der Unternehmensgröße gilt: Ein professioneller Auftritt ist für die erfolgreiche Ansprache und Rekrutierung potenzieller Mitarbeiter von zentraler Bedeutung“, sagt Professor Andreas Kiefer, Vorsitzender der Geschäftsführung von ADP Deutschland.
Für die Rekrutierung nutzen Unternehmen am häufigsten die Unternehmenswebseite (96 Prozent) und das Business-Netzwerk LinkedIn (54 Prozent). Die Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu setzt sich zunehmend durch: 80 Prozent der Unternehmen werden auf dem Portal bewertet.
Vielversprechende Zukunft
Für vielversprechend hält Springer-Autorin Nilgün Aygen die Zukunft der Anwerbung qualifizierter Mitarbeiter über soziale Netzwerke. Wie sie in ihrem Buch „Die Besten für den Vertrieb“ (Kapitel: "Quantität: Wie viele Bewerber sind notwendig?", S. 43-72) prognostiziert, würden Leistungsträger zunehmend feststellen, „dass sie neue Positionen aufgrund gezielterer und genauerer Auswahl bzw. detaillierterer Informationen über Unternehmen effizienter und effektiver finden können“. Unternehmen ihrerseits würden davon profitieren, „dass Anwerbung und Einstellung effizienter und weniger umständlich für sie verläuft“.
Den Grund, warum Unternehmen in Zukunft LinkedIn, Facebook & Co. stärker zur Mitarbeiter-Rekrutierung nutzen wollen, sieht die HR- und Vertriebs-Expertin vor allem in der größeren Zufriedenheit der Unternehmen, die diese Kanäle nutzen, mit der Zahl und Qualität der Bewerber als bei traditionellen Anwerbungskanälen wie Jobbörsen, Anzeigen und Ähnlichem.
Ein großes Plus dieses Weges ist laut Aygen, dass Unternehmen sich über die Social-Networking-Seiten an einer größeren Datenbank von Lebensläufen bedienen können, die „oftmals weitaus besser recherchierbar sind als hauseigene Systeme“. Außerdem seien die Daten in der Regel auf dem neuesten Stand, „weil sie von den Kandidaten selbst gepflegt und aktualisiert werden“.