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25.02.2022 | Vertriebskanäle | Schwerpunkt | Online-Artikel

Welche Chancen im Metaversum stecken

verfasst von: Eva-Susanne Krah

3:30 Min. Lesedauer

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Das sogenannte Metaverse, also die Verknüpfung und Ausschöpfung moderner virtueller Technologien im B2B- oder B2C-Bereich, im virtuellen Raum, bietet dem Vertrieb künftig viel Potenzial. Konsumenten schätzen die Möglichkeiten jetzt schon. 

Kundenpräsentationen mit VR- oder AR-Technologie, virtuelle Kundentermine, Chats oder weitere Social-Connecting-Technologien sind das große neue Thema für Vertrieb, Marketing und die Konsumentenwelt. Ein virtuelles "Metaversum", das diese Technologien verbindet und neuen Mehrwert in Echtzeit bieten soll, klingt fast noch nach Science Fiction. Doch nicht umsonst hat sich der Facebook-Konzern erst jüngst in "Meta" umbenannt, um die nächste virtuelle Realität im Bereich der sozialen Medien damit auch äußerlich einzuläuten. Gerade in Corona-Zeiten bieten sich nicht nur im B2C-Bereich sondern auch für B2B-Geschäfte Raum für neue Geschäftsmöglichkeiten.

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In der Definition des Gabler Wirtschaftslexikons ist das Metaversum 

ein virtueller Raum, in dem sich Benutzer mit Hilfe von Avataren bewegen und in dem sie virtuelle Artefakte beeinflussen und nutzen können, etwa wenn sie sich Kleidung überziehen, ein Haus bauen und dieses einrichten, eine Tür öffnen und auf die Straße hinaustreten und dort Mitspieler und Gleichgesinnte treffen. Wie in der realen Welt kann man dort leben, arbeiten, lernen, Handel treiben, Gespräche führen und Beziehungen aufbauen", heißt es.

Neue Shoppingwelten locken Kunden

Eine repräsentative Online-Befragung von Annalect und OMD Germany unter 3.000 Bundesbürgern im Alter zwischen 16 und 60 Jahren zeigt, dass das Interesse an der Metaverse-Welt durchaus groß ist:

  • 61 Prozent der Befragten nutzen oder interessieren sich für Metaverse,
  • elf Prozent haben bereits Erfahrungen mit virtuellen Welten gesammelt,
  • 32 Prozent können sich eine Nutzung vorstellen, nur
  • 12 Prozent schließen eine Nutzung von Metaverse-Welten komplett aus und
  • 41 Prozent sehen sich im Metaversum vor allem, um zu shoppen,
  • sich weiterzubilden (45 Prozent) oder
  • zu spielen (46 Prozent).

Ziel ist eine Cross-Plattform-Gestaltung, die Verkauf, Information, Freizeit und weitere Bereiche verbinden kann, wie OMD Germany zum Metaverse-Trend feststellt. Vertreter der neuen Shoppingwelten, die den Trend befeuern, sind vor allem Internetplattformen, (Social)-Media aktive Marken wie Amazon und Google oder Tech-Firmen wie Apple, Sony und andere. 

Kunden im virtuellen Raum abholen

Doch auch für Unternehmen, also im B2B-Bereich, wird das Thema Metaverse künftig relevanter, etwa für den Einsatz der Technologien bei Kundenpräsentationen, Vertragsverhandlungen und Produktpräsentationen von Vertriebsteams, die bisher vor Ort persönlich stattfanden. 

Markenhersteller können Metaverses beispielsweise nutzen, um digitale Kaufhäuser für ihre Kunden zu gestalten, sie zu beraten oder sich mit ihnen dort zu treffen und dies als neuen Kanal für Touchpoints in der Omnikanal-Customer Journey zu nutzen. Interessant am Metaverse ist überdies, dass es theoretisch keine Kapazitätsgrenzen im virtuellen Raum im Vergleich zur realen Wirklichkeit gibt, etwa einem Verhandlungsgespräch zwischen Verkauf und Einkauf oder einem Ladengeschäft. 

Im Handel ist die Anforderung nach neuen, miteinander verbundenen virtuellen Welten nicht ganz neu. Die Springer-Autorin Esther Swilley schrieb zum Beispiel bereits vor mehr als fünf Jahren im Kapitel "Moving Virtual retail into reality: Examining Metaverse and Augmented Reality in the Online Shopping Experience", dass der Handel neue, robuste Online-Shopping-Erlebnisse für Kunden kreieren müsste und dass dies das Einkaufserlebnis von Kunden sowohl im E-Commerce als auch mobil steigern könne.

Weitere Möglichkeiten bieten sich in der Werbewelt für das Sponsoring von Markenevents oder virtuelle Markenstores.

Produkttests und bessere Kundenerlebnisse

Räume im Metaversum, in denen der Kunde sich bewegen kann, machen beispielsweise Produkte und -konfigurationen für ihn besser erlebbar und können das Kundenerlebnis bis zum Abschluss steigern. Über virtuelle Kundenkontaktpunkte können zudem etwa Produkte getestet oder neue Kundensegmente erschlossen werden. Auch für Verkäufer bietet dies neue Möglichkeiten, ihre Kundenbeziehungen auszubauen. Doch dazu müssen sie sales-fit werden und mehr Digitalkompetenz erlangen, für digitale Kundenkommunikation, virtualisierte Meetings oder Remote Selling, schreibt Andreas Buhr, Gründer und CEO der Buhr & Team Akademie AG, Düsseldorf, im Sales-Excellence-Beitrag "Sales-fit werden für bessere Geschäfte" (Ausgabe 10 | 2021).

Nicht zuletzt lassen sich über Metaverse-Strukturen wertvolle Kunden- und Nutzungsdaten sammeln, die Kundenprofile für Vertrieb und Marketing liefern.

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