Skip to main content

21.05.2024 | Vertriebslogistik | Im Fokus | Online-Artikel

Schwankende Nachfrage bringt Lieferkettenstress bei Händlern

verfasst von: Barbara Bocks

3 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Ihre Lieferketten gut zu planen, ist vor allem für Händler und Konsumgüterunternehmen wichtig. In der Praxis ist dies aber gar nicht so leicht. Dafür verantwortlich ist unter anderem die schwankende Nachfrage ihrer Kunden durch Social-Media-Aktionen. Wie Firmen ihre Vertriebslogistik verbessern.

In den kommenden drei bis fünf Jahren wollen 57 Prozent der Handels- und Konsumgüterunternehmen in prädiktive und generative KI investieren. Diese Erkenntnis aus einer aktuellen Studie von Relex, für die weltweit 285 Führungskräfte aus dem Einzel- und Großhandel sowie der Konsumgüterindustrie interviewt wurden, ist wenig überraschend. Spannend ist jedoch die Tatsache, dass Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning bei den Gesamtausgaben für Technologie nur an fünfter Stelle stehen.

Wichtiger ist den befragten Händlern und Konsumgüterherstellern unter anderem,

  • ihre E-Commerce-Funktionen zu optimieren
  • das Bestandsmanagement und die Bedarfsprognosen zu verbessern sowie
  • ihre Datenanalysen auf den neuesten Stand zu bringen.

Dass die KI nur an fünfter Stelle der Ausgaben der Unternehmer steht, deutet aus Sicht der Relex-Experten darauf hin, dass die Befragten unterschätzen, wie sehr die KI ihnen helfen könnte, Nachfrageschwankungen von Kunden zu bewältigen. Denn diese sind aktuell für 55 Prozent der Befragten aus der Relex-Studie das größte Risiko für eine effiziente Lieferkette.

Lieferstress durch soziale Medien

Unter den Befragten gaben 94 Prozent an, dass sie in den vergangenen zwölf bis 24 Monaten von Nachfrageschwankungen betroffen waren, die durch Influencing oder De-Influencing in den sozialen Medien ausgelöst wurden. Lieferkettenschwankungen wie Materialengpässe und Produktionsunterbrechungen hindern zum Beispiel 82 Prozent der Konsumgüterhersteller darin, Bestellungen adäquat zu erfüllen.

Für die kommenden drei Jahre sehen 50 Prozent der Befragten laut der Studie globale Ereignisse und Betriebsstörungen sowie 43 Prozent der Unternehmer eine unzureichende Einschätzung der kundenspezifischen Nachfrage (43 Prozent) als die größten Risiken für eine effiziente Supply-Chain-Planung an.

Um ihre Lieferkettenplanung zu verbessern, setzen die Händler laut der Studie vor allem auf die folgenden drei Maßnahmen:

Omnichannelmaßnahmen gegen Lieferkettenstress

An einigen ihrer Standorte nutzen 59 Prozent der befragten Händler Omnichannel-Optionen, um sich auf die veränderten Lieferpräferenzen ihrer Kunden einzustellen. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) nehmen außerdem Kapital in die Hand, um ihre Lieferantenbasis zu erweitern oder sie investieren in neue Beschaffungsoptionen. Außerdem investieren sie, um Beschaffungsressourcen zu diversifizieren und Risiken durch Betriebsstörungen zu reduzieren.

Für Konsumgüterhersteller sind laut der Studie vor allem integrierte Supply-Chain-Planungsfunktionen entscheidend, um auf Schwankungen zu reagieren, eng mit dem Handel zusammenzuarbeiten und gleichzeitig die Konsumenten-Kontaktpunkte zu verbessern. Altlasten und nötige Kompromisse zwischen nicht vernetzten Organisationen erschweren dieses Vorhaben in der Praxis allerdings.

Silos in Unternehmen behindern effiziente Lieferkette

Vor allem die uneinheitliche Planung zwischen verschiedenen Teams, Systemen und Regionen (32 Prozent) sowie durch langsame, nicht abgestimmte Planungszyklen und -ebenen (27 Prozent) behindert eine effiziente Planung und Steuerung der Lieferkette. Von den Konsumgüterherstellern geben 79 Prozent an, dass sie auf Tagesebene planen, um die Nachfrage ihrer Kunden zu bedienen.

Konsumgüterhersteller fokussieren sich daher derzeit darauf, ihre Bestands- und Produktionsstrategien anzupassen. Dafür beobachten sie Nachfragesignale (48 Prozent), bauen Sicherheitsbestände auf oder lagern größere Bestände (22 Prozent).

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2024 | OriginalPaper | Buchkapitel

Logistiknetzwerke und Lieferketten

Quelle:
Distributionslogistik

01.05.2023 | Wissenschaft & Innovation

Datenpotenziale im digitalen Vertrieb heben

01.02.2023 | Strategie & Management

Verkäufer im Lieferketten-Dilemma

Das könnte Sie auch interessieren

05.03.2024 | Logistik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Friendshoring macht Lieferketten widerstandsfähig

08.01.2024 | Lieferkettenmanagement | Fragen + Antworten | Online-Artikel

Was 2024 beim Lieferkettengesetz gilt