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13.02.2018 | Verwaltungsmanagement | Interview | Online-Artikel

„Daten sind das neue Gold im Internetzeitalter“

verfasst von: Anja Schüür-Langkau

2 Min. Lesedauer

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Welche Chancen die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung bietet, welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen und warum das Thema Daten dabei so wichtig ist.

Deutschland liegt bei der Umsetzung des elektronischen Verwaltungshandelns im Ländervergleich nach wie vor im Mittelfeld. Wo woran liegt das?

Franz-Reinhard Habbel: Im Vergleich zu Ländern wie Estland gibt es in Deutschland durch die föderale Struktur deutlich mehr Abstimmungsbedarf. Das verlängert naturgemäß die Prozesse. Hinzu kommt, dass wir die Potenziale der Digitalisierung erst zu einem geringen Teil nutzen.

Was muss getan werden, um bei der Digitalisierung schneller voranzukommen?

Die öffentliche Verwaltung muss sich über das Thema E-Government hinaus intensiver mit der Digitalisierung auseinandersetzen. Dabei geht es um die zentralen politischen Aufgaben wie Mobilität, Energie, Gesundheit, Bildung und Sicherheit, die massiv von der Digitalisierung beeinflusst werden. Denn die gesamte Lebenswelt ändert sich in hoher Geschwindigkeit mit Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und die Infrastruktur der Verwaltung. Die Verwaltung legt den Fokus aus meiner Sicht zu sehr auf die Digitalisierung interner Abläufe und hat dabei die wirklich relevanten Entwicklungen nicht genügend im Blick.

Können Sie dafür Beispiele nennen?

Ein Beispiel aus dem Sektor Mobilität ist die Luftreinhaltung in deutschen Städten. Die Verwaltung muss sich die Frage stellen, wie es mithilfe von Informationstechnologie gelingen kann, schneller voranzukommen. Ein weiteres Beispiel aus dem Bildungsbereich: Wir haben in Deutschland 50.000 Schulabbrecher. Kommunen, in denen sich Bürgermeister beispielsweise als politisches Ziel setzen, die Anzahl der Abbrecher zu halbieren, könnten dieses Ziel mithilfe digitaler Möglichkeiten, zum Beispiel durch Hausaufgabenunterstützung via Skype, erreichen. Es geht darum, die Herausforderungen im Blick zu haben, die eigene Arbeit darauf auszurichten und die digitalen Möglichkeiten besser zu nutzen.

Wie muss sich die Verwaltung selbst verändern?

Natürlich müssen wir auch unsere Organisation überprüfen und einer modernen Netzwerkarbeit anpassen. Gleichzeitig gilt es, die Mitarbeiter zu qualifizieren, damit die Verwaltung bei der digitalen Entwicklung mithalten kann. Das Thema Digitalisierung wird immer noch zu technisch gesehen. Hinzu kommt, dass in Silos und nicht in Teams gedacht wird. Hier muss die Verwaltung flexibler und agiler werden.

Das vollständige Interview "Daten sind das neue Gold im Internetzeitalter" aus der innovativen Verwaltung Nr. 1-2/2018 finden Sie hier.  

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