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27.12.2017 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Online-Artikel

Fachkräftemangel bei Datenspezialisten und Informatiklehrern

verfasst von: Alexander Ebert

2 Min. Lesedauer

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Der öffentliche Sektor leidet schon jetzt unter Fachkräftemangel. Besonders Lehrer und Spezialisten der ITK-Technik fehlen. Doch der akademische Nachwuchs bleibt aus, zeigt der Hochschul-Bildungs-Report 2020.

Digitalisierung und E-Government sollen deutsche Verwaltungen in Bund, Ländern und Kommunen produktiver machen. Diese technische Querschnittsaufgabe ist anspruchsvoll und erfordert Fachleute. Doch die sind rar. In Deutschland fehlen 95.000 Datenspezialisten sowie 24.000 Lehrer für ein Pflichtfach Informatik. Um den Bedarf zu decken, muss das Bildungssystem neu justiert werden. Dazu rät der neue Hochschul-Bildungs-Report 2017/18, den Stifterverband und McKinsey Ende November vorstellten. Die jährliche Bestandsaufnahme der deutschen Hochschullandschaft basiert auf der Analyse renommierter Bildungsstatistiken.

Pflichtfach Datenanalyse für alle Studierenden

Als "alamierend" bezeichnet der Report den Trend bei der Lehrerausbildung. Die Zahl der Studienanfänger in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) ist außer in den Lehramtsstudiengängen zwar gestiegen, es mangelt aber an Informatik-Studierenden und MINT-Studenten. Der Report empfiehlt daher, Data-Science-Education-Programme für sämtliche Bachelorstudiengänge. Hilfreich sind laut Studie auch Kooperationen mit Unternehmen – z. B. durch Soft- und Hardware-Workshops ("Hackathons").

Derzeit beträgt der Anteil der Lehramtsstudierenden, die Informatik als erstes, zweites oder drittes Studienfach wählen nur 1,6 Prozent. Die Autoren haben ausgerechnet: "Für die Einführung eines Wahlfaches Informatik und Programmieren in Sekundarstufe I und II wären 4.000 zusätzliche Informatiklehrer nötig. Für die Einführung eines Pflichtfaches Informatik von der Grundschule bis zur Sekundarstufe II nach britischem Modell wären es sogar rund 24.000."

Bildungshunger von Geflüchteten nutzen

Welche Lösungen zeichnen sich ab? Laut Report ein Bund-Länder-Pakt: Hochschulen mit Lehramtsstudiengängen in Informatik sollten mehr Kapazitäten erhalten, die Länder im Gegenzug den Informatikunterricht ausweiten und mehr Informatiklehrer einstellen. Parallel müsse die IT-Infrastruktur an Schulen durch einen Digitalpakt deutlich ausgebaut werden (Breitbandausbau, Computerausstattung).

Außerdem sollte das Potenzial der Flüchtlinge genutzt werden. 2020 werden an den Unis bis zu 40.000 Flüchtlinge studieren. Es könnten doppelt so viele sein, wenn Sprach- und andere Defizite beseitigt würden. Außerdem empfiehlt der Report, mehr für die Chancengerechtigkeit des Bildungssystems zu tun. Noch immer gehen nur etwa halb so viele Nichtakademiker- wie Akademikerkinder zur Uni. Um diesem Trend entgegenzuwirken, ließe sich das BaföG besser einsetzen.

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