Die Digitalisierungsstraße ist ein multimediales Portal, mit dem die Kompetenzen der Bürgerinnen und Bürger kollaborativ in die Entwicklung neuer städtischer Dienstleistungen eingebunden werden können.
Bei der Entwicklung von Smart-City-Anwendungen sollten Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden.
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Um Smart-City-Anwendungen nicht an den Bürgerinnen und Bürgern vorbei zu entwickeln, sollten diese in die Entwicklungen eingebunden werden. Doch vielfach wird die entsprechende Bürgerbeteiligung jedoch nicht berücksichtigt und eine nötige kollaborative Entwicklung von neuen, bürgerzentrierten Dienstleistungen bleibt aus.
"Deshalb suchen Stadtverwaltungen nach einer neuen Möglichkeit, Bürgerinnen und Bürger aktiv in den Erstellungsprozess zu involvieren. Allerdings scheitern vorhandene Ansätze der Stadtverwaltung daran, dass die Bürgerinnen und Bürger die Ansätze nicht akzeptieren," schreiben die Autoren der innovativen Verwaltung Matthias Simon Billert und Christoph Peters in ihrem Beitrag "Die Digitalisierungsstraße für die Stadt der Zukunft". Basisierend auf diesen Überlegungen haben sie einen Bürger-zentrierten Ansatz entwickelt, bei dem die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger kollaborativ zusammenarbeiten.
Bürgerbeteiligung professionalisieren
Für das Projekt wurde neben mehreren Literaturanalysen unter anderem in den Bereichen "Bürgerbeteiligung", "Dienstleistungserstellung" und "Smart City" ein Anforderungsworkshop mit vier Experten aus der Stadtverwaltung und zwei Mitarbeitern einer universitären Einrichtung durchgeführt. Darin wurden unter anderem die Ziele, die Zielgruppe und die Plattform definiert.
Die Autoren haben dann mehreren Prozessschritten (Iterationen) die sogenannte Digitalisierungsstraße entwickelt. In der ersten Iteration wurden Bürgerinnen und Bürger systematisch in fünf Schritten von der Idee bis zur ausgearbeiteten Lösungspräsentation begleitet. "Zur Überprüfung der Digitalisierungsstraße wurde ein Offline-Evaluierungs-Workshop mit zwölf Experten aus städtischem, universitärem und institutionellem Umfeld durchgeführt. Danach wurde die Digitalisierungsstraße in einer zweiten Iteration neu gestaltet" (Seite 12 f.).
Weitere Experimente notwendig
Die Entwicklung des Prototyps sei jedoch noch nicht abgeschlossen. "Bevor die Digitalisierungsstraße an die Prozesse der Stadtverwaltung angebunden wird, sind zunächst noch weitere Experimente und Labortests sowie Feldversuche mit potenziellen Nutzern notwendig, um die Digitalisierungsstraße Bürger-zentriert und den Erwartungen entsprechend zu gestalten", schreiben sie auf Seite 13. Zudem müsse ein Anreizsystem für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden, damit diese die Dienstleistungsideen über die Digitalisierungsstraße generieren und auch weiterentwickeln.