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18.12.2017 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Online-Artikel

Digital-Offensive zur Chefsache machen

verfasst von: Alexander Ebert

2 Min. Lesedauer

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Ämter und Behörden müssen ihre Leistungen digital anbieten. Dafür sollten Bund und Länder stärker zusammenarbeiten und Berlin die Digitalisierung zum Top-Thema machen, fordert die deutsche Wirtschaft.

Die öffentliche Verwaltung ist für die Digitalisierung schlecht gewappnet. Die übergroße Mehrheit der deutschen Unternehmen (85 Prozent) fordert deshalb: Die Digitalisierung muss zum Top-Thema der Politik werden. Allerdings meinen die Firmenchefs, dass noch zu vielen Entscheidern das hinreichende Verständnis fehlt (53 Prozent). Das zeigt sich gerade dort, wo Politik direkt und operativ in der Verantwortung steht – nämlich bei der Digitalisierung von Ämtern und Behörden.

Zentrale Koordinierungsstelle der Bundesregierung

Die Digitalisierung muss zur Chefsache in Berlin werden. Für 97 Prozent der befragten Unternehmer gehört eine Digital-Offensive für Ämter und Behörden oben auf eine neue Digital-Agenda. Bund und Länder sollten hier stärker zusammenarbeiten, deutlich mehr in digitale Bildung (95 Prozent) investieren und eine zentrale Koordinierungstelle in der Bundesregierung schaffen (92 Prozent). Zu diesen Aussagen kommt eine aktuelle Umfrage des Digitalverbandes Bitkom. Für die Studie befragte Bitkom Research im Oktober und November 2017 bundesweit 505 Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten. Die Umfrage bezeichnet Bitkom als repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.

Breitbandausbau forcieren und Forschungsgelder konzentrieren

Auch die Infrastruktur muss laut Studie verbessert werden. Den Breitbandausbau fordern 83 Prozent der Unternehmen, 73 Prozent wollen die Digitalkompetenz aller Bürger stärken sowie das Arbeitsrecht an die Realität der digitalen Welt anpassen (71 Prozent). Rund jeder zweite Firmenlenker will jedes Gesetz daraufhin geprüft sehen, dass es die digitale Offensive nicht gefährdet (48 Prozent). Obendrein wollen 43 Prozent Forschungsgelder nicht per Gießkanne verteilen, sondern zielgenau auf digitale Technologien konzentrieren.

"Chancen muss man nicht nur erkennen, man muss sie ergreifen. Wir brauchen eine Vision für das digitale Deutschland – und wir brauchen einen konkreten Plan, wie wir sie schnell erreichen", so Bitkom-Präsident Achim Berg. "Die Digitalisierung wartet nicht auf Deutschland. Unternehmen und Politik sind hier gleichermaßen in der Pflicht, sie aktiv zu treiben und zu gestalten."

Deutsche Wirtschaft hinkt eigenen Forderungen hinterher

Die deutsche Wirtschaft mag die Bedeutung der Digitalisierung erkannt haben – sie selbst hinkt aber auch ihren Forderungen hinterher. Jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) sieht seine Existenz durch die Digitalisierung gefährdet, 60 Prozent fühlen sich selbst als Nachzügler. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) gibt an, dass Konkurrenten aus der Internet- und IT-Branche auf ihren Markt drängen. Aber nur 20 Prozent der Unternehmen investieren dieses Jahr in digitale Geschäftsmodelle.

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