Fast ein Viertel der der Unternehmen in Deutschland haben aktuell oder in den vergangenen drei Jahren Flüchtlinge beschäftigt. In Handwerksbetrieben ist der Anteil mit jedem dritten Unternehmen noch höher. Dies hat Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in einer Befragung unter 1.000 Unternehmen herausgefunden. Demnach arbeiten in jeder zehnten Firma Geflüchtete regulär und bei 17 Prozent der Unternehmen haben Flüchtlinge Praktika abgeleistet. Eine betriebliche Ausbildung absolviert derzeit nur ein geringerer Teil.
Positive Erfahrungen zeigen Wirkung
Rund ein Drittel der befragten Firmen plant, in diesem Jahr Flüchtlinge einzustellen. Haben Unternehmen Erfahrungen mit Flüchtlingen gemacht, ist ihre Bereitschaft, weitere einzustellen, mit 66 Prozent mehr als doppelt so hoch wie bei Betrieben, die noch keine beschäftigt haben (25 Prozent).
Auch wenn das Engagement groß ist, sehen sich viele Unternehmen Herausforderungen gegenüber – auf staatliche Unterstützung greifen viele dabei nicht zurück. So kennen nur vier von zehn Unternehmen die berufsbezogene Deutschförderung und drei von zehn Unternehmen die Einstiegsqualifizierung der Bundesagentur für Arbeit.
Förderprogramme an den Bedarf der Unternehmen anpassen
Mangelnde Deutschkenntnisse, unzureichende fachliche Kompetenzen und einen zu hohen Betreuungsaufwand sehen die meisten Unternehmen als Hürden, um Geflüchtete einzustellen. Doch „je besser Unternehmen wissen, wo sie Unterstützung finden, desto eher sind sie bereit, Flüchtlinge einzustellen“, so die Einschätzung von IW-Wissenschaftlerin Regina Flake. Eine Anpassung der Förderprogramme auf den Bedarf der Unternehmen könnte hier entscheidende Unterstützung leisten – denn bisher finden knapp 50 Prozent, dass die Angebote nicht zu ihnen passten.