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15.10.2018 | Verwaltungsmanagement | Schwerpunkt | Online-Artikel

Künstliche Intelligenz in vier Szenarien

verfasst von: Alexander Ebert, Anja Schüür-Langkau

2:30 Min. Lesedauer

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Welche Veränderungen bringt der Einsatz Künstlicher Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung für Staat und Gesellschaft? Eine aktuelle Studie zeigt vier Szenarien bis zum Jahre 2030 auf.

 

Mensch oder Maschine – wer entscheidet in Zukunft? Je nach Anwendungsbereich mal Mensch, mal Maschine? Oder soll Künstliche Intelligenz (KI) nur unterstützen? Zahlreiche Faktoren haben Einfluss auf mögliche Antworten, beispielsweise ethische Aspekte oder die Akzeptanz der Bevölkerung. Klar scheint: KI-Systeme werden in die öffentliche Verwaltung einziehen. Fragt sich nur, mit welcher Intensität.

Vier Zukunftsszenarien entwarf dazu das Kompetenzzentrum Öffentliche IT. Für die aktuelle Studie "Exekutive KI 2030" setzte sich ein interdisziplinäres Expertenteam mit wichtigen Einflussfaktoren auseinander. Die Workshops und Analysen erfolgten in neun methodischen Schritten für die Zeit bis 2030.

KI löst Goldgräberstimmung aus

Im ersten Szenario wird die KI in der gesamten Verwaltung eingesetzt. Dort bewirkt sie Effizienz- und Effektivitätssteigerungen. Auch in kritischen Bereichen entscheidet die KI selbst, Mitarbeiter überprüfen nur. KI ist Teil der Ausbildung, die Verwaltungsmitarbeiter konzentrieren sich im Servicebereich. Eine Pflicht zur Datenoffenlegung gewährt der Verwaltung zudem umfassenden Zugang. Auf längere Sicht löst die KI-Einführung sprudelnde Steuereinnahmen und in der Wirtschaft eine Art Goldgräberstimmung aus.

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Szenario zwei geht von einer Wirtschaftskrise aus. Die Verwaltung setzt aus der Not geboren in großem Stil auf Digitalisierung und Automatisierung, um öffentliche Dienstleistungen trotz Sparzwängen aufrecht zu erhalten. KI gibt Empfehlungen, Sachbearbeiter folgen meistens. Der verwaltungsinterne Zugang zu den Daten ist vereinfacht, die Zahl der Mitarbeiter stark reduziert worden.

Verwaltung weitet staatliches Handeln aus

Im dritten Fall zielt der KI-Einsatz darauf ab, staatliches Handeln zu erweitern. Die Öffentlichkeit wird überzeugt durch schnelle Verwaltungsleistungen und Sozialverträglichkeit. Mensch oder Maschine entscheiden je nach Anwendungsbereich. Die Verwaltung glänzt durch hohe KI-Kompetenz. Der Datenzugang für die Wirtschaft ist stark begrenzt, der Staat indes hat weitreichende Rechte.

Im vierten Szenario hat KI in der Bevölkerung keinen Rückhalt. Zwar wurden in der Verwaltung die Voraussetzungen für den KI-Einsatz getroffen und in Teilbereichen einige Effizienzsteigerungen erreicht. Per Saldo hat KI aber nur unterstützende Funktion. Tiefgreifende Veränderungen bleiben somit aus.

Die Studie zeigt zudem Hindernisse auf, die den Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung erschweren. Außerdem identifizierten die Autoren zentrale Punkte, die politischen Handlungs- und Diskussionsbedarf aufzeigen, beispielsweise die Rolle des Staates.

KI erledigt Routineprozesse

Jon Abele, Partner bei Bearing Point hat hierzu eine klare Einschätzung. Im Vordergrund stehe „vor allem das Thema Robotic Process Automation (RPA), also die Automatisierung von Routineaufgaben, um Workfows  effizienter zu gestalten“, sagt er im Interview mit der innovativen Verwaltung (Ausgabe 9/2018, Seite 24). Dabei geht es um Prozesse, die in irgendeiner Form regelbasiert seien, also auf Gesetzen, Verordnungen beziehungsweise allgemeinen Vorschriften beruhen. Diese werden seiner Einschätzung nach in sehr naher Zukunft durch Robotic Process Automation oder durch KI abgelöst werden.

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