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30.09.2019 | Verwaltungsmanagement | Nachgefragt | Online-Artikel | In Kooperation mit: Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen e.V.

Nachgefragt: Einkauf von Planungsdienstleistungen – Notwendiges Übel oder effektives Instrument zur kommunalen Aufgabenerfüllung?

2 Min. Lesedauer

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Städte und Gemeinden sind zunehmend auf externe Ressourcen angewiesen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Dadurch steigen der Steuerungsbedarf in der Verwaltung und die Notwendigkeit eines professionellen ­Projektmanagements. 

Die kommunalen Investitionen in Deutschland ziehen kräftig an. Die kommunalen Spitzenverbände prognostizieren für 2019 ein Rekord-Wachstum bei den Investitionen von knapp 15 Prozent auf 31,7 Milliarden Euro. Im Jahr 2020 wird ein Plus auf 34,9 Milliarden Euro erwartet.  Zunehmende Investitionen in die Infrastruktur sind angesichts der bestehenden Herausforderungen der Städte und Gemeinden dringend nötig. 

Von verändertem Verkehrsverhalten und neuen Mobilitätskonzepten über den Stadtumbau und die Innenstadtsanierung bis hin zur Umsetzung von Smart-City-Konzepten reicht die vielfältige Palette der Handlungsfelder. Damit steigt der Bedarf der Kommunen an flächen- und objektbezogenen Planungen sowie auch an neuen beziehungsweise anzupassenden Bauleitplanungen wie Flächennutzungs- und Bebauungsplänen deutlich an. Demgegenüber steht eine kommunale Planungsverwaltung, die in den vergangenen Jahren vielfach Personalabgänge und -einsparungen zu verzeichnen hatte und deren Personalbestand nicht selten eine Überalterung droht. 

Wenn das Planungsvolumen auf gleichem Niveau gehalten oder – wie abzusehen – deutlich gesteigert werden soll, ergibt sich daraus die Notwendigkeit, Planungsleistungen extern zu beschaffen. Galt der Einkauf externer Planer vor Jahren noch in vielen Verwaltungen als "notwendiges Übel" für die Ergänzung eigener Planungskapazitäten, ist die Aufgabenerfüllung heute ohne entsprechende externe Ressourcen schlicht unmöglich geworden. 

Vom Planer zum Projektmanager 

Aus dem vermehrten Einkauf von Planungsdienstleistungen ergeben sich jedoch neue Anforderungen und ein erhöhter Steuerungsbedarf. Positive Erfahrung haben vor allem jene Kommunen gemacht, die frühzeitig den notwendigen Paradigmenwechsel vollzogen haben: weg vom "Planer" hin zum "Projektmanager" in der Verwaltung. 

Dieser Wechsel ist nur in einem längeren Veränderungsprozess erfolgreich. Optimalerweise wird dieser Prozess in den Planungsverwaltungen mit einem Change Management eng begleitet. Denn er ist nicht zuletzt mit einer Bewusstseinsveränderung bei den Beteiligten, der Veränderung der eigenen Rolle und mit entsprechendem Schulungsbedarf verbunden. Planender ist nicht mehr eine Verwaltungsmitarbeiterin beziehungsweise -mitarbeiter. Die Anforderung besteht vielmehr darin, die externen Leistungen im Hinblick auf Zeit, Kosten und Qualität zu steuern und diese nahtlos in die Verwaltungsabläufe zu integrieren. 

Gelingen die genannten Veränderungen, so kann die externe Leistungserbringung ein sehr effektives Instrument zur kommunalen Aufgaben­erfüllung sein und die Verwaltung in die Lage versetzen, deren Vorteile (Flexibilität, Wissenstransfer, Kosteneinsparungen) zum Wohle der Städte und Gemeinden zu nutzen.

Der Beitrag ist erschienen in der innovativen Verwaltung 9/2019.

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