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06.05.2025 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Online-Artikel

So wirkt Kultur als Kitt der Gesellschaft

verfasst von: Alexander Ebert

2:30 Min. Lesedauer

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Kultur baut Brücken zwischen Menschen und stärkt die lokale Identifikation. Eine Studie zeigt, wie stark Kultur geschätzt wird und wie sich Angebote sinnvoll ausrichten lassen.

Allen Krisen zum Trotz: Die allermeisten Menschen schätzen Kulturangebote vor Ort und wünschen sich keine Abstriche. 87 Prozent der Bevölkerung würdigen Kultur als verbindendes Element in einer Welt des Wandels. Das ergab der „Relevanzmonitor Kultur 2025“ der Liz-Mohn-Stiftung. In deren Auftrag führte das Meinungsforschungsinstitut Forsa Anfang 2025 eine repräsentative Bevölkerungsbefragung online durch. Befragt wurden 3.519 Personen ab 18 Jahren. Kultur ermögliche wertvolle Gemeinschaftserlebnisse, sagen 92 Prozent, und rege sowohl zu eigenständiger Meinungsbildung als auch zu kritischem Denken an. Das glauben jeweils 81 Prozent. 

Auch junge Menschen bis 30 Jahre schätzen der Befragung zufolge attraktive Kulturangebote als Inspirationsquelle und kreativen Reflexionsraum. Allerdings haben sie den Wunsch an die Kulturanbieter, ihre Lebensrealität stärker einzubeziehen - beispielsweise mit Veranstaltungen mit lockerer Atmosphäre.

Zentraler Faktor für Lebensqualität

Ähnlich wie in der ersten geben in der nun zweiten Kultur-Studie der Stiftung neun von zehn Befragten an, dass Kultur Menschen über soziale und politische Grenzen hinweg verbinde. Neben ihrer gesellschaftlichen Relevanz spielt Kultur auch für die Attraktivität eines Wohnortes eine entscheidende Rolle: Sechs von zehn Befragten sehen "ein vielfältiges Kulturangebot als einen zentralen Faktor für Lebensqualität". 

Um Kultur in Deutschland weiter als demokratiefördernde Kraft zu stärken und ihre gesellschaftliche Relevanz langfristig zu sichern, sollten laut Studie einige Maßnahmen priorisiert werden. Dazu gehört zum Beispiel, den Zugang zu Kultur durch niedrigschwellige Angebote und Formate gerade für junge Leute zu verbessern. Kultur sollte auch als "Demokratie-Labor" genutzt werden: Kulturinstitutionen könnten noch stärker als Orte der gesellschaftlichen Auseinandersetzung und Wertevermittlung gefördert und bestehende Strukturen erhalten und weiterentwickelt werden. Weiterhin sollte Kultur wieder verstärkt als Bestandteil der schulischen und universitären Bildung werden. Essenziell sei es zudem, eine parteiübergreifendes Bekenntnis zur Kulturförderung zu formulieren und eine langfristige Sicherung der Vielfalt an kulturellen Angeboten und Strukturen zu gewährleisten, verlässlich und über Legislaturperioden hinweg. Auch das Stadt-Land-Gefälle sollte laut Studie reduziert werden. Dazu müssten Kulturangebote in ländlichen Regionen ausgebaut werden - zum Beispiel durch mobile Kulturformate oder neue Kooperationsformen.

Beispiel aus einem Mittelzentrum

Dass Kultur- und Demokratie-interessierte Bürgerinnen und Bürger dafür nicht zwangsläufig in die nächste Großstadt fahren müssen, zeigen Beispiele wie das aus Eltville am Rhein. 2005 wurde in dem Mittelzentrum die "Mediathek Eltville" im Stadtzentrum eröffnet - als Ort der Begegnung, der Bildung, der Kultur und des spielerischen Lernens. Neben der Bücher- und Medienleihe ist die Mediathek immer wieder Schauplatz für Ausstellungen von Künstlerinnen und Künstlern. Derzeit werden dort Podcast-Workshops für Jugendliche angeboten. Überdies gibt es in der Einrichtung einen 3D-Drucker und Einführungskurse dazu. Das 20-jährige Jubiläum wird 2025 mit einem bunten Programm gefeiert. Außerdem finden im neuen „DemokratieForum“ Dialoge mit Gästen zur Zukunft des deutschen Wertesystems und der Demokratie statt. 

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