Skip to main content

19.02.2018 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Online-Artikel

Städtepartnerschaften machen Europa lebendig

verfasst von: Alexander Ebert

2 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Städtepartnerschaften bringen Europa zu den Bürgern. Wie stabil diese Partnerschaften sind, zeigt eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung.

Ein Fußballturnier in Köln, eine Skulpturen-Ausstellung in Lille – Sport und Kultur füllen Städtepartnerschaften mit Leben, ebenso Schüleraustausche und Urlaubsreisen. Längst rückte das zentrale Motiv für Städtepartnerschaften in den Hintergrund: Die Völkerverständigung und Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg. Besonders für die jüngsten Generationen spielen die historischen Gründe kaum noch eine Rolle.

Das zeigt die Studie "Städtepartnerschaften – den europäischen Bürgersinn stärken" am Beispiel Frankreichs, die die Bertelsmann-Stiftung im Januar 2018 vorstellte. Sie beruht auf einer Umfrage unter 4.100 Kommunen, die eine deutsch-französische Partnerschaft haben. 1.332 Städte beteiligten sich. Daneben wurden 17 Austauschbeispiele mit knapp 250 Teilnehmern von April bis September 2017 untersucht.

20.000 Städte-Partnerschaften

1950 entstand zwischen Ludwigsburg und Montbéliard die erste deutsch-französische Städtepartnerschaft. Das Modell machte Schule. Heute existieren etwa 20.000 Städtepartnerschaften in Europa, etwa 2.200 allein zwischen Deutschland und Frankreich. Die Studie zeigt: Auch in Zeiten von Wirtschaftskrisen und Europaskepsis sind Städtepartnerschaften lebendig. Knapp zwei Drittel der Teilnehmer (63 Prozent) geben an, dass ihre Städtepartnerschaften stabil sind.

Brücken nach Frankreich

Dynamik erhalten Städtepartnerschaften der Studie zufolge auch durch die Rathäuser. Fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) geben an, dass die Partnerschaften in ihren Verwaltungen hohen Stellenwert besitzen; 76 Prozent bewerten die Beziehungen als sehr gut. Der Austausch lebt vor allem durch Reisen zu Festen und Veranstaltungen, durch Schüleraustausche (62 Prozent), Musik- und Sportveranstaltungen (41 und 44 Prozent) sowie Hobbys und die Neugier auf andere Menschen. Über 70 Prozent sagen, dass die Partnerschaften breite Bevölkerungsgruppen ansprechen.

Sorge um den Nachwuchs 

Auch die Historie beleuchtet die Studie. Für über 60 Prozent war die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland bis 1975 die wichtigste Motivation; seit 1990 stehen die "allgemeine Horizonterweiterung" und "neue Möglichkeiten für junge Generationen" ganz oben.

Städtepartnerschaften werden heute zumeist von den über 60-Jährigen getragen (40 Prozent). Gut jeder Dritte ist 30 bis 60 Jahre alt. Somit machen sich auch Nachwuchssorgen breit. Sprachbarrieren sollten allerdings kein echtes Hindernis sein. Verständigung "klappt schon irgendwie", so die Studie.

print
DRUCKEN

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

Das könnte Sie auch interessieren

01.06.2016 | Stadtplanung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mehr Gehör für Europas Städte