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14.09.2021 | Verwaltungsmanagement | Interview | Online-Artikel

"Ländliche Regionen stärker in den Fokus rücken"

verfasst von: Anja Schüür-Langkau

2:30 Min. Lesedauer

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Interviewt wurde:
Michael Pfefferle

ist Bereichsleiter Smart City und Smart Region beim Digitalverband Bitkom und befasst sich mit der digitalen Transformation urbaner und ländlicher Räume. In seiner Funktion setzt er sich für die flächendeckende Digitalisierung und Modernisierung von Kommunen und Regionen ein und verantwortet unterschiedliche Projekte, wie den jährlichen Smart City Index. 

Smart-City-Modellkommunen in großen Städten allein reichen nicht aus, um die Digitalisierung in Deutschland schneller voranzutreiben, so Michael Pfefferle, Smart-City-Experte beim Bitkom im Interview mit der innovativen Verwaltung.

Was ist für Sie eine Smart City?

Michael Pfefferle: Smart City wird sehr unterschiedlich definiert. Für mich bedeutet smart, wenn eine Stadt ihre Daten vernetzt und daraus konkrete Handlungen und Entscheidungen ableitet, die das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner besser machen. Zum Beispiel, wenn Daten aus dem Umweltbereich wie Stickoxid-Messungen an Straßen aktiv und in Echtzeit dazu genutzt werden, die Verkehrsströme zu steuern.

Wo steht Deutschland derzeit?

Man sieht auf jeden Fall, das es mit der Digitalisierung der Städte vorangeht, wenn auch leider immer noch zu langsam. Der Bitkom untersucht im Rahmen des Smart-City-Index jährlich den digitalen Fortschritt der 81 größten Städte in Deutschland und bildet die Entwicklung in einem Ranking ab. Wir stellen fest, dass die Unterschiede zwischen den Top-Ten-Städten wie Hamburg, Köln, Darmstadt und München, aber auch Aufsteigern wie Aachen und den Letzt-Platzierten enorm sind. Das zeigt, dass Städte, die schon digitale Konzepte umgesetzt haben, immer schneller werden und andere echte Startschwierigkeiten haben.

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01.09.2021 | Titel

"Ländliche Regionen stärker in den Fokus rücken"

Smart-City-Modellkommunen in großen Städten allein reichen nicht aus, um die Digitalisierung in Deutschland schneller voranzutreiben, sagt Michael Pfefferle, Smart-City-Experte beim Bitkom. Im Interview erläutert er, warum die Politik die ländlichen Regionen mehr in den Blick nehmen muss.

Wie sieht es mit kleineren Städten mit weniger als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern aus?

Das ist eine sehr wichtige Frage, die auch politisch stärker in den Fokus rücken sollte. Denn vor allem die kleineren Städte und Kommunen sowie die ländlichen Regionen haben insgesamt große Probleme, bei der Digitalisierung voranzukommen.

Woran liegt das?

Große Städte haben in den vergangenen Jahren spezialisiertes Personal rekrutiert und viele Erfahrungen darin gesammelt, wie man Projekte entwickelt und umsetzt. Im Vergleich dazu gibt es in kleineren Städten oft nur eine halbe Planstelle für eine IT-Fachkraft, die dies nicht leisten kann. Zudem fehlt oftmals das Geld, um in die Digitalisierung zu investieren.

Corona hat viele Defizite bei der Digitalisierung der Verwaltung offengelegt. Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf?

Es hapert leider immer noch an den Grundlagen der Digitalisierung. Beispielsweise konnten in der Pandemie viele Beschäftigte nicht von zu Hause aus arbeiten, weil die E-Akte fehlte und es keine Plattform für das mobile Arbeiten gab. Und auch die E-Rechnung ist in vielen Kommunen noch nicht einsatzbereit. Zudem gibt es vielfach keine klaren Datenstrukturen und kein funktionierendes Datenmanagement. 

Zusammen mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) haben wir im vergangenen Jahr Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gefragt, was ihnen im Hinblick auf die Digitalisierung fehlt und wo sie investieren würden. Die Antwort war: Digitalisierung von Prozessen, Digitalisierung von Onlineanträgen, Aufbau von digitalen Plattformen und Grundlagen der digitalen Zusammenarbeit. Diese Themen und auch der Ausbau der digitalen Infrastruktur, also flächendeckende Breitbandanbindung, sind Voraussetzungen, um Smart-City-Themen voranzutreiben. Hier haben wir noch einen langen Weg vor uns.

Lesen Sie das ganze Interview in der innovativen Verwaltung, 9/2021.

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