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17.02.2021 | Verwaltungsmanagement | Schwerpunkt | Online-Artikel

Städte investieren in Mobilität

verfasst von: Anja Schüür-Langkau

3:30 Min. Lesedauer

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Deutsche Städte werden digitaler und smarter. Doch in der Fläche ist die Digitalisierung noch längst nicht überall angekommen, so eine Sonderauswertung des Smart City Index der Bitkom. 

Intelligente Straßenbeleuchtung und Lademöglichkeiten für Elektroautos und saubere Busse: Großstädte in Deutschland investieren an verschiedenen Stellen, um smarter zu werden und um ihre Umweltbilanz zu verbessern. 

Fast jede zweite Großstadt testet intelligente Straßenbeleuchtung, die Umwelt- oder Verkehrssensoren, WLAN, Lademöglichkeiten für E-Autos oder adaptive Beleuchtung nutzt. Auch intelligente Ampeln, die schnell auf Veränderungen des Verkehrsauskommens reagieren können, werden inzwischen in 47 Prozent der Großstädte ausprobiert.

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Digitalisierung von Verwaltungsleistungen in Bürgerämtern

Die Digitalisierung der öffentlichen Leistungserbringung für die Bürger bildet gegenwärtig einen Schwerpunkt der Modernisierungsaktivitäten in Staat und Verwaltung. Hinsichtlich der digitalen Informationsbereitstellung hat es zwar deutliche …

Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung des "Smart City Index", dem Digital-Ranking der 81 Städte ab 100.000 Einwohnern des Digitalverbands Bitkom. 36 Prozent der Großstädte testen zudem intelligente Mülleimer, die ihren Füllstand messen und dadurch nur bei Bedarf geleert werden. Beim Thema Energie und Umwelt liegt Heidelberg im Bitkom-Städteranking auf Platz eins, gefolgt von München und Stuttgart.

Nur wenige Busse sind bisher klimaneutral

Der öffentliche Busverkehr fährt derzeit jedoch noch überwiegend mit Dieselkraftstoffen. Nur 12 Prozent der ÖPNV-Busse in Großstädten werden bisher mit Alternativen wie Bioerdgas oder Strom angetrieben. Dabei sind die Unterschiede zwischen den Städten groß. In Oldenburg und Augsburg ist der ÖPNV fast klimaneutral, in anderen Städten fahren immer noch ausschließlich Diesel-Busse. Zum Standard gehört in deutschen Großstädten inzwischen der Ticketkauf via App. In 91Prozent der Großstädte können Bürgerinnen und Bürger Bus- und Bahntickets mit dem Smartphone kaufen.

Elektrofahrzeuge machen der Bitkom-Auswertung zufolge in den deutschen Großstädten bislang mit 0,35 Prozent nur einen geringen Anteil der zugelassenen Fahrzeuge aus. Dennoch Die Anzahl der Ladestationen für Elektroautos ist 2020 im Vorjahresvergleich jedoch um 62 Prozent auf 4.955 gestiegen.

Ob diese Entwicklung dazu beiträgt, die Zahl der E-Auto-Zulassungen deutlich zu erhöhen, bleibt abzuwarten. Immerhin können Bürgerinnen und Bürger ihr Auto in vielen Städten schon online zulassen. 85 Prozent der Kfz-Zulassungsbehörden und 84 Prozent der Bürgerämter bieten diesen digitalen Service inzwischen an.   

Onlinebürgerdienste nehmen zu

Insgesamt bauen die Großstädte ihr Angebot an Online-Dienstleistungen langsam aus. 80 Prozent der Großstädte haben inzwischen einen Mängelmelder, über die Schlaglöcher, defekte Straßenlaternen oder illegaler Müll gemeldet werden können. In 47 Prozent der Städte können Meldebescheinigungen digital beantragt werden (2019: 36 Prozent), Anwohnerparkausweise in 52 Prozent der Städte (2019: 41 Prozent). Knapp drei Viertel der Städte (73 Prozent) bieten digitale Kita-Anmeldungen an.

 "Die Digitalisierung der öffentlichen Leistungserbringung für die Bürger bildet gegenwärtig einen Schwerpunkt der Modernisierungsaktivitäten in Staat und Verwaltung", bestätigen die Springer-Autoren Christian Schwab, Jörg Bogumil, Sabine Kuhlmann und Sascha Gerber in Ihrem Beitrag "Digitalisierung von Verwaltungsleistungen in Bürgerämtern" (Seite 437). Allerdings sei die Bilanz der medianbruchfreien Transaktionen zwischen Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern immer noch ernüchternd.

Digitalisierungstempo erhöhen

"Insgesamt sollte das Modernisierungstempo im Bereich der elektronischen Verwaltungsmodernisierung im Sinne konkreter Umsetzungsschritte erhöht werden. Um zu erreichen, dass der angestrebte Portalverbund nicht ein bloßer "Verlinkungsverbund" wird, ist eine Verwaltungskultur erforderlich, die Innovationen fördert, dabei fach- und ebenen-übergreifend orientiert ist, die kommunale Ebene stärker einbezieht und die Nutzersicht in den Vordergrund stellt", schreiben die Autoren auf Seite 447.

Darüber hinaus müsse den Verwaltungsbeschäftigten und ihren Arbeitsbedingungen bei zukünftigen Digitalisierungsprojekten mehr Aufmerksamkeit zugewandt werden, da die Digitalisierung aus ihrer Sicht bislang nur sehr begrenzt (etwa durch das Online-Terminmanagement) zu Verbesserungen und Entlastungen geführt hätte. 

Das Onlinezugangs-Gesetz verpflichtet Bund. Länder und Kommunen bis Ende 2022 alle Verwaltungsleistungen im Portalverbund anzubieten. Das kann nur gelingen, wenn alle Ebenen das Einer-für-alle-Prinzip (EfA) unterstützen, das heißt, wenn alle Beteiligten schon entwickelte digitale Fachverfahren übernehmen. 

Einer-für alle-Prinzip läuft schleppend

Vor allem die Kommunen stehen hinsichtlich der Umsetzung vor einigen Herausforderungen. "Selbst durch EfA-Lösungen bereitgestellte Onlineservices treffen in der Praxis immer wieder auf unterschiedliche kommunale Fachverfahren und E-Government-Portaltechnologien und müssen, behält man die aktuellen Rahmenbedingungen bei, jeweils neu individuell implementiert werden", gibt die KGSt in einem Positionspapier zu bedenken und schlägt eine zentralere Bereitstellung von IT-Fachverfahren und Online-Services bei Auftragsangelegenheiten des Bundes vor, "damit Kommunen diese Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen anbieten können".

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