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04.02.2025 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Nachrichten

Schwimmbäder und Sportplätze in schlechtem Zustand

verfasst von: Alexander Ebert

2:30 Min. Lesedauer

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Viele kommunale Sportstätten müssten dringend saniert werden. Doch den Städten und Gemeinden fehlt dazu das Geld. Dennoch, so eine Studie, wollen die meisten Kommunen am Betrieb ihrer Anlagen festhalten. 

Den Investitionsrückstand ihrer Sportstätten beschreiben zahlreiche Kommunen als "gravierend" oder zumindest "nennenswert". Insgesamt befänden sich viele Schwimmbäder und Sportplätze in einem besorgniserregenden Zustand. Das beklagen 59 Prozent der Städte, Gemeinden und Landkreise. Für ihre Hallenbäder meldeten das sogar 62 Prozent. So lauten die Kernergebnisse der Befragung "Kommunale Sportstätten: große Bedeutung und hoher Investitionsbedarf" unter Kämmereien, die das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) im Auftrag der KfW-Bank im Oktober 2024 vornahm.

Über 900 Städte, Gemeinden und Landkreise wurden angeschrieben, 307 beteiligten sich. Die Ergebnisse seien zwar nicht repräsentativ, vermittelten aber einen belastbaren Eindruck der Situation vor Ort, heißt es in dem Research-Papier. 

Die Rückstände sind demnach bei Hallensportstätten besonders schwerwiegend, betreffen also die Gebäudesubstanz. Dabei spielen laut den Autorinnen und dem Autor vor allem der energetische Zustand der Gebäude und die Gebäudehüllen sowie marode sanitäre und technische Anlagen eine Rolle.

Fast jede Kommune hat eine Sportstätte

2024 verfügten laut der Untersuchung 94 Prozent der Kommunen über Sporthallen und 92 Prozent über Sportplätze. Etwas mehr als die Hälfte der Kommunen betrieben zudem eigene Freibäder und 46 Prozent Hallenbäder. Zudem sei in zwei Dritteln der Städte, Gemeinden und Landkreise, in denen es 2024 Sporthallen oder Sportplätze gab, die Anzahl der Sportstätten in den vergangenen zehn Jahren konstant geblieben. 

Jeweils etwa ein Viertel der Kommunen hat in den vergangenen Jahren sogar neue Sporthallen oder Sportplätze gebaut. 60 Prozent der Kommunen berichten in der Befragung, dass sich die Zahl ihrer Hallenbäder seit 2014 erhöht habe, bei den Freibädern sind es 54 Prozent. 

Sportangebote fallen aus, Schließungen drohen

In mehr als 40 Prozent der Städte, Gemeinden und Landkreise können der Untersuchung zufolge wegen des schlechten baulichen Zustands der Sportstätten bereits jetzt einzelne Sportangebote gelegentlich nicht stattfinden. 36 Prozent der Kommunen haben die Sorge, das Sportangebot künftig reduzieren zu müssen. Die befürchtete Reduzierung ist im Bereich Sportstätten aber moderater als bei anderen freiwilligen Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge: So geben zum Beispiel 41 Prozent der Kommunen an, angesichts der finanziellen Lage in den kommenden Jahren kulturelle Angebote herunterfahren zu müssen. 

Der teils schlechte Zustand einzelner Sportstätten zeigt sich auch an der Aussage der Befragten, wonach 16 Prozent der Freibäder, 15 Prozent der Eissporthallen und 14 Prozent der Hallenbäder schließen müssten, wenn in den kommenden Jahren keine Sanierung erfolge. "Zwar wollen Kommunen das Sportangebot weniger drastisch reduzieren als andere freiwillige Aufgaben, die drohende Schließung ganzer Sportstätten ist jedoch besorgniserregend", kommentiert Difu-Wissenschaftler und Projektleiter Dr. Christian Raffer die Ergebnisse. "Aus Sicht der Kommunen braucht es hier vor allem eine verbesserte Grundfinanzierung, um die benötigten Investitionen zu stemmen."

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