Skip to main content

26.11.2024 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Online-Artikel

Sieben Szenarien als Wege aus der Polykrise

verfasst von: Alexander Ebert

2:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Corona-Folgen, Flüchtlingsströme, Klimawandel - die Bundesrepublik steckt in mehreren Krisen. Welches Land will Deutschland 2045 sein? Für eine Studie entwickelten 50 Zukunftsforschende wünschenswerte Zukunftsbilder.

"Neue Horizonte 2045 - Missionen für Deutschland" heißt die Studie der Initiative "D2030", einem Zusammenschluss von Zukunftsinteressierten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Für die Arbeit wurden sieben Szenarien entwickelt, die Deutschland aus der Polykrise holen könnten. Sie sollen offene Diskurse in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft anregen und unterstützen.

Transformation zur grünen Industrie

Szenario 1: Grünes Wachstum: Die Menschen sind veränderungsbereit, scheuen aber radikale Brüche. Die Politik nimmt eine Führungsrolle ein und treibt über Missionen die Transformation hin zu einer "grünen Industrie", die global zum Aushängeschild wird. Teilhabe, Konsens und Ausgleich sind dabei wichtig. 

Systemwechsel und Abkehr vom Wachstum

Szenario 2: Nachhaltiger Systemumstieg: Deutschland wagt die Abkehr von Wachstum sowie Wettbewerb und setzt auf radikale Transformation: Klimaschutz erhält Vorrang. Regionale Wertschöpfung, ein bedingungsloses Grundeinkommen, veränderte Lebensstile und neue Infrastrukturen kennzeichnen den Systemwechsel. 

Deutschlands Transformation mit Kompromissen

Szenario 3: Radikale Kompromisse: Deutschland gelingt die Transformation zu einer souveränen und auf den Weltmärkten erfolgreichen Wirtschaft jenseits traditionellen Wachstums. Die Politik orchestriert gemeinsam entwickelte Missionen, die die chancenorientierte und vielfältige Gesellschaft zusammenführen. 

Postindustrielle Wirtschaftsmodelle

Szenario 4: Ökoliberale Transformation: In einer von digitaler Wertschöpfung geprägten Welt gelingt Deutschland die Transformation zu einem postindustriellen Wirtschaftsmodell. Basis dafür sind gesellschaftliche Offenheit sowie individuelle und unternehmerische Freiheit. Die Politik konzentriert sich auf die Rahmensetzung. Bei der Klimapolitik nimmt Deutschland eine Vorreiterrolle ein. Dabei werden konsequent marktwirtschaftliche und technologieoffene Lösungsansätze gewählt.

Szenario 5: Techno-Optimismus: Gestützt auf visionäre Unternehmen und Deeptech-Innovationen hat Deutschland seine traditionelle Stärke in der industriellen Wertschöpfung erfolgreich in die digitale Welt übertragen. Grüne Technologiesprünge sind der Schlüssel zur Lösung der Klimakrise. 

Mehr Zivilgesellschaft als Politik

Szenario 6: Alternative Stabilitäten: Deutschland stellt sich den globalen und gesellschaftlichen Realitäten - Politik konzentriert sich auf das im Konsens Mögliche, auch bei Klima und Transformation. Eigenverantwortung hat Konjunktur und zivilgesellschaftliche Strukturen übernehmen zahlreiche, vormals staatliche Aufgaben.

Szenario 7: Sicherheit zuerst: Die "traditionelle Mitte" der Gesellschaft ist weiter stark und strebt nach Sicherheit. Wohlstand, sozialer Ausgleich und Stabilität sind prioritäre Ziele einer aktiv regulierenden Politik – deutlich mehr als Transformation und Klimaschutz. Grundlage sind weiter starke Kernbranchen.

Zielkonflikte müssen ausgehandelt werden

Die Studie beschreibt auch zwölf Zielkonflikte, die bei der Transformation auftreten - darunter der Spagat zwischen nationaler Souveränität und globalen Märkten. Diese Konflikte, heißt es in dem Papier, müssten durch langfristige Kompromisse gelöst werden. Dabei seien alle Teile der Gesellschaft einzubeziehen - etwa Unternehmerinnen und Unternehmer, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Politikerinnen und Politiker.

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

Das könnte Sie auch interessieren

Premium Partner