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21.01.2025 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Online-Artikel

Wegweiser für Kommunen in der Energie- und Wärmewende

verfasst von: Alexander Ebert

2:30 Min. Lesedauer

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Über 10.000 Kommunen in Deutschland halten die Zukunft ihrer Energieversorgung selbst in die Hand. Eine Broschüre soll den Akteuren vor Ort helfen, ein klimaneutrales Energiesystem zu entwickeln. Zudem geben Umweltverbände Hinweise zur Wärmeplanung.

Eine Broschüre will den Kommunen hierzulande Orientierung bei der Energiewende bieten. Die Anleitung ist der praxisrelevante Output aus dem Forschungsprojekt "Partizipation im digitalisierten Energiesystem durch soziale Innovationen". In diesem Projekt hat ein Team des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), des Zentrums Technik und Gesellschaft der TU Berlin und des Vereins "Energieavantgarde Anhalt" drei Jahre lang Kommunen in Sachsen-Anhalt begleitet.

Die Broschüre richtet sich an Entscheidungstragende in Kommunen. Das Info-Material zeigt auf 23 Seiten, welche neuen Denk- und Handlungsweisen sowie Organisationsformen mit der Energiewende verbunden sind.  

Bestandsaufnahme zu Raum und Material

Das Papier regt beispielsweise die Potenzialanalyse als möglichen Start auf dem Transformationspfad an. Dazu gehören etwa diese Leitfragen: Welche räumlichen und materiellen Lagen finden sich vor Ort: Gibt es Wälder, Felder, Seen oder eine Industrieanlage, die sich energetisch ausschöpfen lässt? Welche Kooperationen sind notwendig und sinnvoll, um ein abgestimmtes Vorgehen zu ermöglichen? Welche interkommunalen Optionen könnten zum Gelingen beitragen?

Positionspapier zur guten Wärmeplanung

Nicht nur die Energie-, sondern auch die Wärmewende beschäftigt Städte, Gemeinden und Landkreise derzeit. Was sie unter einer guten Wärmeplanung verstehen, erklären neun deutsche Klima- und Umweltorganisationen, darunter Greenpeace, BUND, Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Powershift, in einem gemeinsamen Positionspapier

Kommunen, heißt es dort, sollten ihr Augenmerk auf tatsächlich verfügbare, klimaschützende und kosteneffiziente Lösungen legen, etwa die Wärmepumpe oder nachhaltige Wärmenetze. Die Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger sollte sich dabei auch bei der sozialen Absicherung zeigen: Gerade ärmere Menschen dürften nicht unzumutbar belastet werden. 

Kommunen könnten etwa Förderprogramme des Bundes aufstocken oder für eine klimaschutz- und sozialverträgliche Wärmeversorgung vor Ort sorgen. Das könnte gehen, indem sie bei Gebäuden in kommunaler Hand Lösungen umsetzen, die die Warmmiete nicht erhöhen.

"Echte erneuerbare Wärme" schaffen

Die neun Klima- und Umweltverbände raten zu "echter erneuerbarer Wärme": Die eingeplanten Wärmequellen müssten im Einklang mit Klima-, Natur- und Ressourcenschutz stehen. "Das bedeutet, dass Kommunen für ihre Wärmeversorgung vor allem auf (Groß-)Wärmepumpen, Geothermie, Solarthermie und unvermeidbare Abwärmepotenziale setzen sollten, ergänzt durch Speicherlösungen", ist in dem Papier zu lesen. Es werden Lösungen wie Erdbeckenspeicher, Aquiferspeicher und Warmwassertanks an Power-to-Heat-Anlagen genannt.

Zudem betont das Positionspapier, dass der Rahmen in dem Prozess von der Kommunalpolitik kommen müsse. Es brauche personelle Kapazitäten innerhalb der Kommune, um die Wärmeplanung zu begleiten. Sofern Kommunen externe Dienstleister wie Planungsbüros, Energieunternehmen oder Stadtwerke für die Planung heranzögen, "müssen diese qualifiziert und ohne kommerzielle Eigeninteressen an dem Resultat sein".

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