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2015 | Buch

Visuelle Führung

Sichtbar führen – Hintergründe, Methoden und Anwendungen

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Über dieses Buch

Volker Casper zeigt mit der visuellen Führung – einer Kommunikationsform, die auf der Kommunikationstechnik des Bildes aufbaut – einen eigenen Führungsansatz auf. Führungskräfte kommen mit Wort und Text zunehmend an ihre kommunikativen Grenzen. Daher erlebt das Bild mit den modernen on- und offline Kanälen eine Renaissance. Es bündelt umfassend Informationen, ist quasi an jedem Ort herstellbar und einfach zu distribuieren. In der Führungsarbeit wird es allerdings immer noch als exotisch empfunden und nur sehr unsystematisch eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Das Unsichtbare sichtbar machen: Problemlösung mit Kreisen, Pfeilen und Vierecken
Zusammenfassung
In seinem Büro verarbeitet der Regionalleiter Robert K. seit dem Start des Veränderungsprozesses „GO 500“ zum wiederholten Male die negativen Rückmeldungen seiner Mitarbeiter. Seine sechs Niederlassungsleiter hatten ihm die „rote Karte“ gezeigt. Die Einführung des neuen, in der Zentrale entwickelten Vertriebsmodells droht zu misslingen. Einerseits steht Robert K. hinter dem neuen Vertriebsmodell, weil es sich auf neue Kundenpotenziale konzentriert, andererseits ist ihm klar, dass der Veränderungsprozess in der gegenwärtigen Form zum Scheitern verurteilt ist. Viele Fragen gingen ihm durch den Kopf. Warum schaffen es die Modellentwickler aus der Zentrale nicht, seine Mitarbeiter abzuholen und besser in den Veränderungsprozess einzubinden? Warum kommen sie nur mit einer „halben Lösung“? Hätten sie uns doch mal gefragt. Wie sollen wir die neue Kundenbetreuungsstruktur umsetzen? Der Innendienst ist noch nicht soweit. Wie soll mein Außendienst die neuen Verkaufsaktionen aus der Zentrale angehen, ohne über die notwendigen Ressourcen dafür zu verfügen? Kann ich auch mal selbst was im Veränderungsprozess entscheiden? Was ist eigentlich mein Kernproblem? Wo kann ich mit einer Lösung ansetzen? Immer mehr verliert er sich gedanklich in Details. An diesem Punkt war er schon oft.
Volker Casper
2. Hintergrund des Führungsansatzes „Visuelle Führung“
Zusammenfassung
„Visuelle Führung“ ist in einem gesellschaftlichen Kontext zu sehen, der geprägt ist von Begriffen wie Verwissenschaftlichung, Computerisierung, Wissensgesellschaft, Internet, Social Media und Globalisierung. Jeder dieser Begriffe beschreibt eine Komponente, die unsere Gesellschaft gegenwärtig beeinflusst. Allen gemeinsam ist der Fakt, dass die von diesen Entwicklungen ausgehende Produktion von Informationen unablässig voranschreitet und jede Information um unsere begrenzte Aufmerksamkeit buhlt. Denn nur, was wir mit den Augen fixieren oder mit den Ohren fokussieren, hat eine Chance, konzeptuell und bewusst zu Wissen verarbeitet zu werden. Dabei stoßen die Kommunikationsformen Sprache und Text immer häufiger an ihre Grenzen. Ballstaedt, Professor für technische Dokumentation, vertritt die These, dass unsere Gesellschaft nicht nur auf begriffliches und verbales Wissen, sondern in zunehmendem Maße auf visuelles Wissen setzt, so dass von einem Umbruch von einer Sprachtext- zu einer bildzentrierten Kultur gesprochen werden kann.
Volker Casper
3. Beschreibung des Führungsansatzes
Zusammenfassung
Visuelle Führung ist ein Kommunikationsinstrument der Führung, das auf den visuellen Kompetenzen von Mitarbeitern aufbaut. Sie steht auf zwei Säulen: „Visuelles Denken“ (in Bildern denken können) und „Visuelles Arbeiten“ (mit Bildern kommunizieren können). Im Ergebnis erzeugt sie den kommunikativen Effekt: „Ich sehe, was Du sagst.“ Dies wird möglich durch den Einsatz von fotorealistischen Bildern, Skizzen, Charts, Diagrammen, Icons, Karten, Infografiken usw.
Volker Casper
4. Relevanz für die Praxis
Zusammenfassung
Wenn Führung in Organisationen verstanden wird als „ein von Beobachtenden thematisierter Interaktionsprozess, bei dem eine Person in einem bestimmten Kontext das Handeln individueller oder kollektiver Akteure legitimerweise konditioniert; als kommunikative Einflussbeziehung nutzt sie ein unspezifisches Verhaltensrepertoire, um … die Lösung von Problemen zu steuern, die im Regelfall schlechtstrukturiert und zeitkritisch sind“, dann ist die Relevanz „Visueller Führung“ für den Führungsalltag offensichtlich. Denn sie zielt als Kommunikationsinstrument auf den Interaktionsprozess zwischen Führungskraft und Mitarbeiter, indem sie einen wirksamen Beitrag für die Dialogphasen „Information“, „Mitteilen“, „Verstehen“, „Analysieren“, „Bewerten“ und „Entscheiden“ leistet. „Visuelle Führung“ kann zu einer Scharnierfunktion werden, die die Anschlussfähigkeit im Kommunikationskreislauf sichert. Dabei ist es unerheblich, ob sich die Kommunikation zwischen Individuen oder zwischen Individuen und Gruppen abspielt.
Volker Casper
5. Ausblick
Zusammenfassung
In diesem Abschnitt sind die subjektiven Erwartungen des Autors formuliert und nicht die auf fundierten Untersuchungen beschriebenen Prognosen für die zukünftige Entwicklung des Themas Visualisierungen und damit der „Visuellen Führung“. Zu erwarten ist, dass aufgrund der Entwicklungen in der IT-Branche immer mehr Daten mobil an den unterschiedlichsten Orten immer schneller verarbeitet werden können. Damit einher gehen die immer einfacheren Möglichkeiten für die Erstellung und Verbreitung von Visualisierungen. Die Big-Data-Entwicklung wird hierbei der zentrale Treiber sein. Denn mit ihr entstehen neue Geschäftsmodelle, und bisher nicht bekannte Märkte werden erschlossen. Vor allem diese Entwicklung wird das Thema Visualisierung für den Führungsalltag als realen Wettbewerbsvorteil weiter verankern.
Volker Casper
Backmatter
Metadaten
Titel
Visuelle Führung
verfasst von
Volker Casper
Copyright-Jahr
2015
Electronic ISBN
978-3-658-10550-1
Print ISBN
978-3-658-10549-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-10550-1