Skip to main content

2022 | Buch

Volkswirtschaftslehre

Eine praxisorientierte Einführung

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Dieses Lehrbuch zeigt anschaulich und überzeugend, was eine Wirtschaft zusammenhält, was sie bewegt und welchen unterschiedlichen globalen Herausforderungen sie ausgesetzt ist. Die Volkswirtschaftslehre wird konzentriert, verständlich, praxisnah und klar strukturiert vermittelt. Mathematische Formalisierung wird nicht umgangen, aber auf einen für die theoretischen Grundlagen erforderlichen Umfang konzentriert. Gleichzeitig lebt die Darstellung von praktischen Beispielen, Fakten und Zahlen sowie von Gleichnissen aus dem Alltagsleben. Volkswirtschaftliche Zusammenhänge werden an aktuellen Herausforderungen wie Demographie, Digitalisierung, Globalisierung, Europa, Brexit, Klimawandel oder Krisen wie Corona gespiegelt. Mit seinem Inhalt und seiner Methodik richtet sich das Buch insbesondere an Auszubildende, Fachschüler, Studienanfänger und Weiterbildungsteilnehmer.Die zweite Auflage wurde vollständig überarbeitetet und erweitert. Sie berücksichtigt die zahlreichen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft und zeigt, dass Volkswirtschaftslehre nicht im luftleeren Raum stattfindet, sondern sich immer an ihren konkreten Rahmenbedingungen spiegelt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Volkswirtschaftslehre: Inhalt und Methodik
Zusammenfassung
Die Volkswirtschaft ist die Summe von Einzelwirtschaften in ihrer Verknüpfung zu einem komplexen Mechanismus, der eigenen Gesetzmäßigkeiten folgt und auf die Einzelwirtschaften zurückwirkt. Hierin besteht ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur Betriebswirtschaft. Die Volkswirtschaftslehre untersucht diesen Gesamtmechanismus. Sie gewinnt daraus Erkenntnisse zu seinen Triebkräften und deren zielorientierten Lenkung durch die Wirtschaftspolitik. Modelle mit ihrer starken Vereinfachung komplexer Prozesse ermöglichen dabei den Blick auf das Wesentliche. Die moderne Volkswirtschaftslehre stützt sich dabei auf Quellen eines über 200 Jahre gewachsenen Theoriengebäudes. Hierzu gehören unter anderem der Klassische Liberalismus und der Keynesianismus.
Andreas Forner
2. Grundbegriffe des Wirtschaftens
Zusammenfassung
Akteure des Wirtschaftens sind Menschen. Sie handeln als Einzelwirtschaften (Unternehmen/Produktion und Haushalte/Konsum) und als ganze Volkswirtschaften. Wirtschaften ist notwendig, um zu entscheiden, welcher Teil unbegrenzt vorhandener Bedürfnisse durch begrenzt vorhandene Güter befriedigt werden soll. Eine von mehreren üblichen Einteilungen von Gütern ist die nach Produktionsgütern und Konsumgütern. Produktionsgüter haben die Zweckbestimmung, in einen neuen Produktionsprozess einzugehen. Konsumgüter dienen direkt dem Verbrauch, geben in diesem Prozess ganz oder schrittweise ihre Existenz auf und setzen diese in die Stiftung von Nutzen um. Grundlegende Produktionsfaktoren sind Arbeit, Boden und Kapital. Sie werden im Produktionsprozess zur Erstellung von Gütern eingesetzt. Ihre Kombination ist nach Branchen und Stand des technischen Fortschritts unterschiedlich. Das Verhältnis aus der Menge erstellter Güter und eingesetzter Produktionsfaktoren ist die Produktivität. Arbeitsteilung ist Spezialisierung auf die Herstellung bestimmter Produkte, die zu Warenaustausch, Handel und Markt führt. Sie nimmt im Verlauf der Wirtschaftsgeschichte und technischen Entwicklung tendenziell zu. Dass Menschen im Wirtschaftsprozess nach dem ökonomischen Prinzip rational handeln, macht volkswirtschaftliche Prozesse erst erkennbar, erklärbar, modellierbar und steuerbar.
Andreas Forner
3. Subjekte der Wirtschaft und Wirtschaftskreislauf
Zusammenfassung
In Kreislaufmodellen auf gesamtwirtschaftlicher Ebene unterscheiden wir Pole und Ströme. Pole sind Gruppen handelnder Wirtschaftssubjekte – die Sektoren. Das Modell vom Basiskreislauf enthält die beiden Sektoren Unternehmen und Private Haushalte. Im Modell des erweiterten Wirtschaftskreislaufs kommen die Sektoren Banken, Staat und Ausland hinzu. Zwischen den Sektoren finden Austauschbeziehungen statt, die sich in Güterströme und Geldströme aufteilen. Güterströme und Geldströme fließen in entgegengesetzte Richtungen und gleichen einander aus. Das Kreislaufaxiom besagt, dass die Summe der in einen Sektor hineinfließenden Ströme gleich der aus einem Sektor herausfließenden Ströme ist. Grundlage und Voraussetzung für Sektoren der Wirtschaft und zwischen ihnen fließende Austauschströme ist die gesellschaftliche Arbeitsteilung. Mit zunehmender Internationalisierung der Arbeitsteilung, Integration der Volkswirtschaft in die Weltwirtschaft, Globalisierung wächst die Bedeutung des Sektors Ausland für die Widerspiegelung des Wirtschaftsgeschehens in Kreislaufmodellen.
Andreas Forner
4. Inlandsprodukt und volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Zusammenfassung
Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ist die Darstellung des volkswirtschaftlichen Kreislaufmodells in realen Werten. Zentrale Größe ist das Bruttoinlandsprodukt. Zu unterscheiden davon sind das Bruttonationaleinkommen und das Volkseinkommen. Das Bruttonationaleinkommen ist der begriffliche Nachfolger des Bruttosozialprodukts. Entsprechend der Messstellen im Kreislaufmodell werden mit Bezug auf diese Größen Entstehungsrechnung, Verwendungsrechnung und Verteilungsrechnung unterschieden. Gegenstand der Verteilung ist das Volkseinkommen. Durch Aktivitäten des Staates werden Primärverteilung und Sekundärverteilung unterschieden. Das Bruttosozialprodukt ist der in einer zentralen Größe ausdrückbare Indikator für Leistungskraft und Wohlstand eines Landes – sowohl im Zeitverlauf als auch im internationalen Vergleich. Zu den Faktoren, die die Aussagekraft des Bruttoinlandsprodukts als Wohlstandsindikator einschränken, gehört die Schattenwirtschaft.
Andreas Forner
5. Wirtschaftssystem und Wirtschaftsordnung
Zusammenfassung
Wirtschaftssysteme sind an wesentlichen Kriterien gemessene idealtypische Wege der Wirtschaftslenkung. Die Wirtschaftstheorie unterscheidet hierbei zwischen Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte auf der Welt trägt der größeren Effizienz marktwirtschaftlicher Grundprinzipien Rechnung. Innerhalb der in ihrer Ausschließlichkeit theoretischen Idealtypen gibt es reale Wirtschaftsordnungen, die in allen Ländern verschieden sind, aber in ihrer Gesamtausrichtung in der Regel klar dem einen oder anderen Wirtschaftssystem zuzuordnen sind. Ist das im Ausnahmefall schwer möglich, spricht man von „mixed economies“. Marktwirtschaft ist ein Wirtschaftssystem, in dem sich alle ökonomischen Prozesse auf dem Wege der Koordinierung individueller Pläne von Anbietern und Nachfragern durch den Markt und den Markt-Preis-Mechanismus vollziehen. Weitere sind Privateigentum, Leistungsprinzip, Vertragsfreiheit und Wettbewerbsfreiheit. Die soziale Marktwirtschaft ist die Wirtschaftsordnung in Deutschland. Sie basiert auf dem marktwirtschaftlichen System und verbindet dessen liberale Grundprinzipien mit sozialen Zielen.
Andreas Forner
6. Markt und Wettbewerb
Zusammenfassung
Auf dem Markt treffen Angebot und Nachfrage zusammen. Je nach Zahl der Marktteilnehmer werden Polypol, Oligopol und Monopol als Marktformen unterschieden2. Vollkommene Märkte sind Idealmodelle, unvollkommene die Regel. In Wettbewerbsfreiheit besteht eine wichtige Voraussetzung für Marktmechanismus und funktionierende Marktwirtschaft. Wettbewerb ist Leistungskampf zwischen Vertretern einer Marktpartei. Funktionsfähiger Wettbewerb ist unvollkommener Wettbewerb mit der Fähigkeit, die mit den Wettbewerbsfunktionen gesetzten Ziele zu erreichen. Zu den Wettbewerbsfunktionen zählen Allokationsfunktion, Innovationsfunktion und Verteilungsfunktion. Um Wettbewerbsbeschränkungen handelt es sich, wenn unvollkommener Wettbewerb zur Beeinträchtigung der Wettbewerbsfunktionen führt. Formen von Wettbewerbsbeschränkungen sind Kartell, Konzern und Fusion. Wettbewerbsbeschränkungen stören dann den funktionierenden Wettbewerb, wenn sie zu Marktmacht und deren Missbrauch führen. Die Wettbewerbspolitik des Staates ist darauf gerichtet, den Wettbewerb zu schützen, indem sie Missbrauch von Marktmacht verhindert. Das „Grundgesetz“ der Marktwirtschaft ist das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (Kartellgesetz), die für seine Durchsetzung verantwortliche Institution das Bundeskartellamt. Der Wettbewerbspolitik liegt die Messung und Bewertung von Unternehmenskonzentration zugrunde. Hierfür bilden die Gutachten der Monopolkommission die empirische Grundlage.
Andreas Forner
7. Preisbildung
Zusammenfassung
Die Nachfrage wird bestimmt durch die Bedürfnisstruktur, den Preis, den Preis anderer Güter und das Einkommen. Das Angebot wird bestimmt durch die Produktionsvoraussetzungen, den Preis, den Preis anderer Güter und die Kosten der Produktionsfaktoren. Nach dem Gesetz der Nachfrage ist die Nachfrage bei hohem Preis gering und bei niedrigem Preis stark. Nach dem Gesetz des Angebots ist das Angebot bei hohem Preis groß und bei niedrigem Preis gering. Marktnachfrage und Marktangebot treffen am Markt für ein Gut aufeinander. Im Ergebnis ihrer Koordinierung entsteht der Gleichgewichtspreis oder Marktpreis. Der Gleichgewichtspreis ist derjenige Preis, zu dem die nachgefragte und die angebotene Menge eines Gutes übereinstimmen. Der Marktpreismechanismus gewährleistet über eine Anpassung des Preises an Veränderungen von Nachfrage und Angebot ein Marktgleichgewicht. Störungen des Marktpreismechanismus können aus dem Markt selbst heraus (Preisbildung im Monopol und im Oligopol) oder durch staatliche Eingriffe (Höchst- und Mindestpreise) entstehen.
Andreas Forner
8. Haushalts- und Unternehmenstheorie
Zusammenfassung
Haushalts- und Unternehmenstheorie gehen der Frage nach, nach welchen Gesetzmäßigkeiten Haushalte und Unternehmen ihre individuellen Nachfrage- und Angebotspläne aufstellen, bevor diese dann im Rahmen von Gesamtnachfrage und Gesamtangebot am Markt aufeinandertreffen. Zur nutzentheoretischen Erklärung der Güternachfrage tragen die GOSSENschen Gesetze bei. In ihnen spielt der Grenznutzen, der Nutzen, der durch die zuletzt konsumierte Teilmenge gestiftet wird, eine zentrale Rolle. Die Angebotsplanung der Unternehmen geht von technischen Kriterien (Produktionsfunktion und Ertragsgesetz) und von ökonomischen Kriterien (Kosten und Gewinne) aus. Zu den Erklärungen tragen Ertragsgesetz, Kostenfunktion, Erlösfunktion und Gewinnfunktion bei. Kosten sind der in Geldpreisen bewertete Verbrauch von Produktionsfaktoren. Der Erlös ist die in Geldpreisen bewertete Menge verkaufter Güter. Der Gewinn ist die positive Differenz zwischen dem Erlös (E) und den Gesamtkosten (K).
Andreas Forner
9. Gesamtwirtschaftliche Ziele
Zusammenfassung
Die gesamtwirtschaftlichen Ziele werden bildhaft als „magisches Viereck“ dargestellt. Zu ihnen gehören Preisniveaustabilität, Wirtschaftswachstum, Vollbeschäftigung und außenwirtschaftliches Gleichgewicht. Hinzu kommen beim magischen Sechseck die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt und eine gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung. Gemessen werden die Geldwertstabilität an der Inflationsrate, das Wirtschaftswachstum an der jährlichen Veränderung des realen Bruttoinlandsprodukts, die (Voll)Beschäftigung an der Erwerbslosenquote oder der Arbeitslosenquote und das außenwirtschaftliche Gleichgewicht am Verhältnis des Export-Import-Saldos (Außenbeitrag) zum Bruttoinlandsprodukt. Gesetzliche Grundlage der Gleichgewichtspolitik in Deutschland ist das Stabilitätsgesetz von 1967. Ausdruck der wissenschaftlichen und politischen Begleitung einer stabilen Wirtschaft sind in Deutschland die Jahresgutachten des Sachverständigenrates für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die Jahreswirtschaftsberichte der Bundesregierung.
Andreas Forner
10. Konjunktur und Konjunkturpolitik
Zusammenfassung
Konjunktur ist die mittelfristige wellenförmige Schwankung in der Entwicklung gesamtwirtschaftlicher Größen. Der Konjunkturzyklus hat vier Phasen: den Aufschwung, den Boom, die Rezession und die Krise. Den Konjunkturzyklus bestimmen mehrere Indikatoren – als wichtigster die Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts. Ihr vorgelagert sind Frühindikatoren wie Investitionen und Spätindikatoren wie Inflationsrate und Erwerbslosenquote. Zur Bestimmung der Konjunkturursachen gibt es exogene und endogene (in der Wirtschaft liegende) Erklärungen. Zu letzteren gehören monetäre und realwirtschaftliche. Die nachfrageorientierte Grundposition sieht die Ursache konjunktureller Schwankungen und damit den Ansatzpunkt staatlicher Einflussnahme auf der Nachfrageseite. Die angebotsorientierte Grundposition hingegen auf der Angebotsseite. Konjunkturpolitik ist der Bereich der Wirtschaftspolitik, der auf die Vermeidung oder Dämpfung konjunktureller Schwankungen gerichtet ist und damit der Gefährdung des gesamtwirtschaftlichen Zielbündels im Konjunkturverlauf entgegenwirkt. In diesem Sinne hat Konjunkturpolitik stärker nachfrageorientierten Charakter. Bestandteile der Konjunkturpolitik sind Geldpolitik, Finanzpolitik, Außenwirtschaftspolitik und Einkommenspolitik. Europäische Konjunkturpolitik beinhaltet eine gemeinsame Geldpolitik und die Koordinierung national eigenständiger anderer Bereiche der Wirtschaftspolitik.
Andreas Forner
11. Geld Geldund GeldpolitikGeldGeldpolitik
Zusammenfassung
Geld ist Geld, wenn es die Funktionen als Tauschmittel, Rechenmittel und Wertaufbewahrungsmittel wahrnimmt. Hauptträger der Geldpolitik ist die Zentralnotenbank. Ihre Aufgabe ist die Steuerung der Geldversorgung der Wirtschaft mit dem primären Ziel der Preisniveaustabilität. Die Rolle der Kreditinstitute besteht darin, Ersparnisse der Haushalte gegen Zahlung von Zinsen zu bündeln und gegen Zahlung von Kreditzinsen für Investitionen zeitweilig weiterzureichen. Eine der wichtigsten Erfahrungen der Deutschen Bundesbank war die Festschreibung ihrer Unabhängigkeit von der Regierung. Mit Beginn der dritten Stufe der Europäischen Währungsunion ist im Eurogebiet die Europäische Zentralbank für die Geldpolitik zuständig. Sie nimmt diese Aufgabe im Europäischen System der Zentralbanken zusammen mit den Zentralnotenbanken der Mitgliedsländer des Euro-Systems wahr. Seit 1999 ist der Euro die gemeinsame europäische Währung der Mitgliedsstaaten des Euro-Systems. Seine Einführung ist die Vollendung der dritten Stufe der Europäischen Währungsunion, bietet Vorzüge für Menschen und Wirtschaft und ist ein Signal europäischer Integration.
Andreas Forner
12. Finanzpolitik
Zusammenfassung
Darüber, in welchem Maße der Staat durch seine Finanzpolitik Einfluss auf die Wirtschaft nimmt, gibt die Staatsquote Auskunft. Sie setzt die Staatsausgaben ins Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt. Die Finanzpolitik verfolgt drei Ziele: das fiskalische Ziel, das Stabilisierungsziel und das Umverteilungsziel. Die wichtigste Einnahmequelle staatlicher Haushalte sind die Steuern. Fiscal policy ist der auf das Stabilisierungsziel gerichtete Teil der Finanzpolitik. Sie dient dem Ausgleich konjunktureller Schwankungen durch antizyklisches Einnahme- und Ausgabeverhalten. Ausdruck von Staatsverschuldung sind Nettoneuverschuldung und Gesamtverschuldung. Die Konvergenzkriterien der Europäischen Union legen hierfür Obergrenzen fest. Die europäische Finanzpolitik findet in ihrer direkten, aber kleineren Komponente über den eigenen Haushalt der Europäischen Union statt. Die eigentliche Finanzpolitik liegt in der Kompetenz der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten. Niveau und Wirksamkeit der europäischen Finanzpolitik ist abhängig von der Qualität deren Koordinierung.
Andreas Forner
13. Außenwirtschaft
Zusammenfassung
Zur Außenwirtschaft gehören der Austausch von Gütern (Außenhandel und Dienstleistungshandel) und von Kapital (Kapitalverkehr) zwischen Inland und Ausland. Die deutsche Volkswirtschaft ist durch eine hohe Außenwirtschaftsintensität gekennzeichnet. Das heißt, dass weltwirtschaftliche Prozesse starken Einfluss auf die deutsche Wirtschaft besitzen und die deutsche Wirtschaft ihrerseits internationale Wirtschaftsprozesse mitbestimmt. Die Warenstruktur des deutschen Außenhandels wird durch den Austausch von Produktionsgütern dominiert. Die wichtigsten Positionen im Dienstleistungshandel sind Transport und Tourismus. Haupthandelspartner Deutschlands sind die USA, China, Frankreich und die Niederlande. Die Zahlungsbilanz zeichnet alle Transaktionen des internationalen Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehrs einer Volkswirtschaft auf. Die Außenwirtschaftspolitik verfolgt das Ziel außenwirtschaftlichen Gleichgewichts und damit des Gleichgewichts der Zahlungsbilanz. Der Wechselkurs ist der Preis einer ausländischen Währungseinheit, ausgedrückt in inländischer Währung.
Andreas Forner
14. Exkurs: Megatrends und Volkswirtschaftslehre
Zusammenfassung
Ziel dieses Kapitels ist es, große wirtschaftliche Phänomene und Prozesse unserer Zeit (Megatrends) an klassischen Lehrsätzen der Nationalökonomie zu spiegeln. Für die weitere Entwicklung der europäischen Integration gibt es unterschiedliche Szenarien. Welches eintrifft, wird von der Entwicklung der Produktivität ihrer Mitglieder abhängen. Das betrifft den Vergleich zur globalen Konkurrenz wie auch die Angleichung ihres internen Niveaus. Die zunehmende, wenn auch von Rückschlägen unterbrochene, weltwirtschaftliche Verflechtung führt zur zunehmenden Normalität des Bezugs von Sektoren-, Kreislauf- und Marktmodellen von der nationalen auf die globale Ebene. Digitalisierung und Produktivitätssteigerung führen in dem Maße nicht zu Stellenabbau, indem sie Wachstumspotentiale in einen höheren Produktionsausstoß umsetzen kann. Demographischer Wandel wird in Deutschland in den kommenden Jahrzehnten den Fachkräftemangel verstärken, soweit nicht mögliche Instrumente einer Gegenstrategie greifen. Der Einfluss der Zuwanderung auf die Fachkräftesituation in Deutschland ist bei qualifizierten Spezialisten ein direkter und unbeschränkt gewollter. Die Flüchtlingspolitik vereinbart humanitäre Verpflichtungen mit wirtschaftlich Möglichem. Qualität der Umwelt beeinflusst das Gleichgewicht der Wirtschaft. Umgekehrt ist eine starke und gleichgewichtige Wirtschaft Voraussetzung für eine lebenswerte Umwelt. Krisen und einmalige Herausforderungen für die Wirtschaft dürfen nicht zum Dauerzustand deklariert und zur Begründung eines permanent verstärkten staatlichen Einflusses erhoben werden.
Andreas Forner
Backmatter
Metadaten
Titel
Volkswirtschaftslehre
verfasst von
Andreas Forner
Copyright-Jahr
2022
Electronic ISBN
978-3-658-36109-9
Print ISBN
978-3-658-36108-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-36109-9

Premium Partner