Skip to main content

1989 | Buch

Von der Kohle zur Biomasse

Chemierohstoffe und Energieträger im Wandel der Zeit

verfasst von: Dipl.-Chem., Dr. rer. nat. Dieter Osteroth

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

insite
SUCHEN

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
An der Schwelle vom 20. zum 21. Jahrhundert hat sich ein eigenartiges Phänomen eingestellt: Zwar übersteigen dank der Technik unsere heutigen Möglichkeiten die kühnsten Träume unserer Vorfahren, die an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert lebten, nie zuvor wurde jedoch so oft und so lautstark behauptet, die Technik habe das langersehnte Glück nicht gebracht; Rückkehr zur Natur, zum natürlichen Leben und zu natürlichen Produkten — so lautet daher die Forderung vieler Humanisten und Romantiker unserer Tage, und sie findet Widerhall in weiten Schichten unserer Gesellschaft. Sehnsucht nach der Idylle längst vergangener Jahrzehnte, als die Welt noch in Ordnung war, läßt vergessen, daß die meisten Errungenschaften unserer Zeit schon von den Menschen herbeigesehnt wurden, die in jener romantischen Idylle lebten; von der heutigen Generation werden sie überwiegend als notwendig hingenommen.
Dieter Osteroth
2. Erdöl und Erdgas
Zusammenfassung
Ein Alltag ohne Erdölprodukte? Heute unvorstellbar: Benzin und Dieselöl, Kraftstoffe für Turbinentriebwerke von Flugzeugen, leichtes Heizöl für Haushalt und Gewerbe wie schweres Heizöl für die Industrie, Bitumen für Straßenbau und Dachpappen, Schmierstoffe für alle nur denkbaren Schmierungszwecke, Paraffine und Wachse für Kerzen oder Polituren und Fußbodenpflegemittel, Vaseline für kosmetische und pharmazeutische Produkte — sie alle (und noch viele weitere Produkte) stammen aus Erdöl. Doch auch die Vielfalt organisch-chemischer Erzeugnisse — Kunststoffe und Synthesefasern, Synthesekautschuk und Lackrohstoffe, Lösungsmittel, Waschrohstoffe und Pflanzenschutzmittel sind Beispiele hierfür — wird zu rund 90% aus erdölstämmigen Grundstoffen hergestellt. Ammoniak und Salpetersäure, wichtige Vorprodukte für die Düngemittelherstellung, werden ebenfalls auf Basis von Erdöl (und Erdgas) gewonnen. Ohne Erdöl ist unsere Zivilisation nicht vorstellbar: Jeder Bundesbürger verbraucht im Durchschnitt mehr als 1800 1 Mineralöl pro Jahr! Das ist noch nicht lange so: Die Abhängigkeit der Weltwirtschaft vom Erdöl besteht erst seit wenigen Jahrzehnten.
Dieter Osteroth
3. Kohleveredlung I — Teer und Koks
Zusammenfassung
Kohle ist kein reiner Kohlenstoff, sondern ein kompliziert zusammengesetztes Gemisch aus hochmolekularen Kohlenstoffverbindungen, die außer Kohlenstoff hauptsächlich noch Wasserstoff und Sauerstoff, daneben Stickstoff und Schwefel enthalten; außerdem sind in Kohle wechselnde Mengen mineralischer Bestandteile zu finden, die nach dem Verbrennen als Asche zurückbleiben.
Dieter Osteroth
4. Kohleveredlung II — Vergasung und Hydrierung von Kohle
Zusammenfassung
Ziel der Kohlevergasung ist eine möglichst vollständige Umwandlung des organischen Anteils von Kohlen in einfache gasförmige Produkte. Das geht nicht wie beim Verkoken oder Schwelen allein nur durch Wärmezufuhr; zusätzlich sind Vergasungsmittel erforderlich, die mit Kohlenstoff chemische Reaktionen eingehen können. Die technisch wichtigsten Vergasungsmittel sind Wasserdampf und Sauerstoff.
Dieter Osteroth
5. Kohle und Biomassen contra Erdöl?
Zusammenfassung
Rund 40% des Weltbedarfes an Primärenergie werden von Erdöl gedeckt. Weiterhin ist es von der Menge her der mit Abstand wichtigste Rohstoff der organisch-chemischen Industrie, und auch der weitaus größte Teil des Wasserstoffs (mehr als die Hälfte davon geht in die Ammoniaksynthese) wird durch Dampfspaltung von Erdgas, Naphtha und Raffmeriegasen sowie durch partielle Oxydation schwerer Erdölrückstände gewonnen. Die Frage ist berechtigt: Sind wir auf Gedeih und Verderb von dieser bequemsten aller Energie- und Rohstoffquellen abhängig?
Dieter Osteroth
6. Wir und unsere Umwelt
Zusammenfassung
Der explosionsartige Anstieg der Weltbevölkerung und die weltweit um sich greifende Anwendung umweltschädigender Technologien, verbunden mit einem ungehemmtem Verbrauch fossiler Energieträger, führen zu immer tieferen Eingriffen in die Umwelt. Diese Entwicklung stößt an ihre natürlichen Grenzen, hat sie stellenweise auch schon überschritten. Die nicht mehr zu übersehenden anthropogenen Schäden in der Natur haben zur Erkenntnis geführt, daß die Möglichkeiten für weitere technische Entwicklungen in der bisherigen Richtung eng begrenzt sind — selbst solche, die vor nicht allzu langer Zeit als nahezu unbegrenzt angesehen wurden, wie die Aufnahmekapazität von Luft und Meeren für Zivilisationsabfallprodukte im weitesten Sinn. Alle Technologien haben direkten oder indirekten Einfluß auf die Umwelt; ohne Inanspruchnahme der Umwelt sind menschliches Leben und unsere heutige Zivilisation undenkbar. An der Spitze umweltschädigender Aktivitäten steht die Verbrennung fossiler Brennstoffe.
Dieter Osteroth
7. Literatur
Dieter Osteroth
Backmatter
Metadaten
Titel
Von der Kohle zur Biomasse
verfasst von
Dipl.-Chem., Dr. rer. nat. Dieter Osteroth
Copyright-Jahr
1989
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-88669-0
Print ISBN
978-3-540-50712-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-88669-0