2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Von Generation zu Generation?
Kleine Kinder und soziale Ungleichheit in Deutschland
verfasst von : Ursula Rabe-Kleberg
Erschienen in: Bildungsreform als Sozialreform
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Im Zuge eines beschleunigten Aufholprozesses hat sich in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren das Bild vom kleinen Kind in der deutschen Gesellschaft-Ost wie West-stark verändert. Länger als in vergleichbaren anderen Gesellschaften-zu nennen sind vor allem die angelsächsischen und skandinavischen Länder (vgl. z.B. Veil 2003, Whalley 2001)-wurden hier Kinder im vorschulischen Alter als noch schwache, sich nur langsam entwickelnde und deshalb vor dem Unbill der harten Welt zu schützende Wesen betrachtet, die von Erwachsenen zu erziehen, belehren und nicht zuletzt auch zu zivilisieren seien. Kinderbetreuung wurde und wird in Deutschland weiterhin als Aufgabe der Sozialpolitik gefasst, wobei allerdings in zunehmendem Maße der Bildungsauftrag des Kindergartens, der seit 1990 im Kinder- und Jugendhilfegesetz verankert ist, aber lange kaum beachtet wurde, nun als der wichtigere neben den Aufgaben der Erziehung und Betreuung herausgestellt wird (SGB VIII KJHG, § 22; Bundesjugendkuratorium 2004). Wenn wir heute von kleinen Kindern reden, dann eher davon, dass sie großartige Forscher seien (Lae- wen/Andres 2002), dass sie sich selbst bilden (Schäfer 2001), sozialkompetente Vermittler in unübersichtlich gewordenen Puzzlefamilien seien und vor allem von strahlender Intelligenz (Rabe-Kleberg 2001, bildung.
elementar
2004).