Das Wintersemester 1918/19 war ein ganz besonderes. Es begann, wie schon die acht vorangegangenen, im Krieg. Doch im Unterschied zu diesen endete es erstmals seit mehr als vier Jahren im Frieden. Am 29. September hatte Erich Ludendorff Kaiser und Reichsleitung darüber in Kenntnis gesetzt, dass der Krieg mit militärischen Mitteln nicht mehr zu gewinnen sei. Als am Tag drauf an der Philipps-Universität Marburg der Vorlesungsbetrieb begann, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand wissen, dass im Verlaufe des Semesters ein Stück weit Normalität an die deutschen Universitäten zurückkehren würde.
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Längere Zeit ging Blumenthal davon aus, dass er einzig für ein Semester vertreten würde. Vgl. Otto Blumenthal an David Hilbert in einem Brief vom 7. Mai 1904. In Rowe (2018), 100.
Vorstand der Berliner Mathematischen Gesellschaft (ed.), 1. Abweichend zu den offiziellen Sitzungsberichten wurde im Jahresbericht der DMV für die Gründungssitzung indes die Anzahl von 41 Teilnehmer vermerkt. Vgl. Redaktion JDMV (1902a), 71.
Für die dazwischenliegenden fünf Semester findet sich im Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung keine Dokumentation. Es bleibt daher offen, ob die Aktivitäten der Gesellschaft temporär ruhten oder ob Veranstaltungen gehalten, aber nicht gemeldet wurden.
Vgl. Mathematische Gesellschaft zu Göttingen, Protokollbuch Nr. I (Ostern 1893 – Februar 1896), Vorsatzblatt; Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Signatur: Cod. MS. Math. Archiv 49: 1.
Vollständig lautet die Anmerkung: „Abgedruckt aus den Verhandlungen des III. Internationalen Mathematiker-Kongresses zu Heidelberg 1904“ (König (1905b), 177).