2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Vordigitale und digitale Buchseite
Der Text als Raum
verfasst von : Petra Gehring, Andrea Rapp
Erschienen in: Technik – Macht – Raum
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Der Beitrag reflektiert Formen des Textgebrauchs. Wenn sich im Zuge des digitalen Wandels die Textarbeit von der Buchseite ablöst und Alternativen zu paperwork den Alltag der Textarbeit – allem voran des Lesens – prägen, so verlagert das nicht nur den einen oder anderen Handgriff. Es ändert sich Textualität. Um dies in den Blick zu nehmen, blicken die Autorinnen zunächst historisch zurück. Mit Ivan Illich (L’Ére du livre, 1990) wird an diejenigen Medienbrüche erinnert, mit welchen „der Text“ – ein kaum mit der opaken ‚weißen‘, unräumlichen Buchseite verbundenes Abstraktum – als ganz eigenes Phänomen entstanden ist. Wie der „Text“ ist die dazugehörige Lesepraxis eine neuzeitlich-moderne Errungenschaft. Gleiches gilt für die zuvor so weder existenten noch möglichen Text-Wissenschaften: Philologie, Textforschung, „Theorie“ im heutigen Sinne haben sich als Praxis der Buchseite erst schrittweise etabliert. Wie mag sich Textgebrauch im digitalen Raum nun ändern? Im Beitrag wird das Bild vom digitalen Text als Raum gewählt, um hierzu Stellung zu nehmen. Die Autorinnen plädieren dafür, die Frage nach dem – auch ja in der wissenschaftlichen Praxis – unumkehrbaren Wandel nicht vorschnell zu entdramatisieren.