2004 | OriginalPaper | Buchkapitel
Vorwort
verfasst von : Aurel Croissant, Gero Erdmann, Friedbert W. Rüb
Erschienen in: Wohlfahrtsstaatliche Politik in jungen Demokratien
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen des politischen Wandels zur Demokratie sind in den meisten Transformationsländern erheblich. In Südeuropa (in den 70er Jahren) und in Ostasien (bis Mitte der 90er Jahre) waren die ökonomischen Rahmenbedingungen für die Demokratisierungsprozesse noch überwiegend positiv. Hingegen bildeten die wirtschaftlichen Krisenerscheinungen in Lateinamerika (von den späten 70er Jahren an) sowie in Osteuropa (90er Jahre) und die damit einhergehenden sozialen Sekundäreffekte des wirtschaftlichen Wandels — stark fallende Reallöhne, steigende Lebenshaltungskosten, massive Zunahme von Arbeitslosigkeit und ein dramatischer Rückgang sozialer Standards — überaus ungünstige soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Demokratisierung. Der Systemwechsel war hier, wie für Osteuropa häufig konstatiert, durch das Dilemma der Gleichzeitigkeit von politischem und wirtschaftlichem Systemwechsel geprägt. In Afrika schließlich stand die politische Demokratisierung von Beginn an unter dem Damoklesschwert massiver Armut und Unterentwicklung.